zettelgedichte überall im stadtbild wiens

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Straßensituation, auf einer Glasscheibe klebt ein Zettel mit einem Gedicht
Foto:
Helmut Seethaler

Seit 44 jahren verbreite ich meine gedichte und kurzprosawerke überall im stadtbild wiens. Bisher sind es 11.900 verschiedene zettel, die ich‎ in unterschiedlicher auflagenhöhe kopiere … und bei meinen mindestens jeden dritten tag stattfindenden „pflück-gedichte“-aktionen veröffent-liche. Und an sammlerinnen meiner zettel mit briefen versende. Auf meiner facebook-seite habe ich derzeit 4.145 fans, die meine texte lesen und das mit meinen werken geschaffene werk im öffentlichen raum interessiert ‎verfolgen.
Viele vielfältige reaktionen bestätigen die no‎twendigkeit dieser lebendigen form von literatur. Aber immer noch wird die verbreitung meiner gedichte an vielen unterschiedlichen orten oft durch amtliche vernichtungen brutal beendet. Und anzeigen erstattet. Daran musste ich mich gewöhnen. Schmerzt aber sehr.

Bisher wurden zirka 1 million meiner gedichte amtlich vernichtet. Vor allem durch selbsternannte kunstexperten der wiener linien, der öbb und der GEWISTA. Sowie von polizei und straßenreinigung. Auch einige private selbsternannte kunstexperten zerstören immer wieder viele meiner werke.
Ich wurde mehr als 4.100 mal (!!) angezeigt wegen völlig absurder angeblicher vergehen. Wurde mehr als 1.000 mal vorgeladen von polizei, magistraten und gerichten. Bekam mehr als 4.100 strafen erster instanz. Machte stets einspruch und berufung und wurde immer – außer 7 mal – freigesprochen!

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Zetteldichter/Helmut Seethaler

Fast täglich schaffe ich neue zetteltexte und verbesserte neufassungen meiner alten werke. Mehrmals pro woche gibt es „pflück-gedichte“-aktionen: Manchmal bei tag. Manchmal auch bei nacht. Quer durch meine stadt. Denn mein kunstraum heißt: WIEN.
www.zettelpoet.at