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Das Foto zeigt in Nahaufnahme den 95-jährigen Universalkünstler Gerhard Rühm in ein Mikrofon sprechen. Rühm eröffnet damit die performative Aktion zur Umsetzung seines universalistischen Kunstprojekts WORT FÜR WORT am Samstag, den 22. Februar 2025 von 11:00 bis 19:00 Uhr vor dem Portal des Volkstheater Wien.
Foto:
Reinhold Leitner

Totale Rezitation der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
Ein universalistisches Kunstprojekt von Gerhard Rühm

Aufgrund der politischen Entwicklungen in Österreich, Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern weltweit setzte TONSPUR Kunstverein Wien, unterstützt von Volkstheater Wien, ein universalistisches Kunstprojekt von Gerhard Rühm in die Tat um.

Vor bald 77 Jahren wurde die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verabschiedet. Darin wurden zum ersten Mal Rechte beschrieben, die für jede und jeden jederzeit und überall auf dieser Welt gelten (sollten). Für Gerhard Rühm gehört diese Erklärung an die Spitze aller schriftlicher Manifeste der Menschheit. Und so wollte Rühm dieses Manifest in einer Form präsentieren, „die der Sache größte Breitenwirksamkeit verleiht“. So kam er auf die ebenso lapidare wie spektakuläre Form einer Beteiligung von über 1.000 Mitwirkenden, die gemeinsam nacheinander „Wort für Wort“ den Text sprechen.

Am 22. Februar 2025 wurde Gerhard Rühms Idee vor dem Volkstheater Wien in die Tat umgesetzt. Alle Wiener*innen sowie Besucher*innen der Stadt waren herzlich eingeladen, bei dieser einmaligen und durchaus tollkühnen Aktion mitzumachen, um die Stimme für Menschlichkeit und Freiheit der Grundrechte zu erheben.
Einzeln und nacheinander haben über 1.000 Mitwirkende „Wort für Wort“ die aus dem Jahr 1948 stammende „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ unüberhörbar in den öffentlichen Stadtraum getragen.
„Die Realisierung dieser artifiziellen Konzeption ist eine ebenso kulturelle wie sozialpolitische Großtat von universeller Bedeutung“, so Gerhard Rühm.

22.02.2025 22.02.2025
Menschenansammlung von Mitwirkenden im Projekt WORT FÜR WORT von Gerhard Rühm vor dem Volkstheater Wien
Foto:
Foto Max Kropitz
Plakat mit Bildmarke WORT FÜR WORT
Foto:
Design Dieter Auracher

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TONSPUR Kunstverein Wien

Tonspur, dieser klassische Fachbegriff aus den visuellen und akustischen Medien, ist Titelgeber des seit 2003 im MuseumsQuartier Wien beheimateten, aber temporär auch an anderen internationalen Orten präsenten, weltweit einzigartigen Projekts mit wechselnden Klangarbeiten für einen öffentlichen Raum. Darüber hinaus erweitert TONSPUR in verschiedensten Formaten die interdisziplinär geführte Auseinandersetzung mit Klang als plastisches Material in der zeitgenössischen Kunst.
TONSPUR vereint Künstler*innen verschiedener Disziplinen klanglich und führt parallel sein Publikum an einen erweiterten Rezeptions- und Kunstbegriff heran. In diesem Sinn richtet sich TONSPUR für einen öffentlichen Raum an all jene Menschen, die der Stadt und der Kunst mit offenen Augen und Ohren begegnen.
Georg Weckwerth