WISSEN SCHAFFT FRAGEN ist ein mehrteiliges Programm zur Untersuchung der Schnittstelle Wissenschaft – Kunst, das von einem durchwegs aus Frauen bestehenden Projektteam aus dem transdisziplinären Netzwerk eop konzipiert und betrieben wird. Ziel von WISSEN SCHAFFT FRAGEN ist es, den bisher in Wien kaum stattgefundenen Diskurs zwischen WissenschafterInnen und KünstlerInnen anzuregen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Zugang zu Fragen des Lebens zu identifizieren, um zu erforschen, was den innovativen Prozess anregt und was er bewirkt, und ob eine gemeinsame Sprache der Verständigung gefunden werden kann. Das erste der Module war ein gemeinsam mit Studierenden des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien im Rahmen des Lehrgangs Wissenschaftskommunikation gestaltetes Projekt im Juni 2005. Acht KünstlerInnen haben sich damals mit dem Thema LEBEN MANIPULIEREN?! auseinandergesetzt und die entstandenen Arbeiten am IMP in einem diskursiven Open Space-Setting präsentiert. Dabei wurde ein Unterschied im Verständnis von Kunst im Gegensatz zu Wissenschaft deutlich: Eine Studentin der Molekularbiologie formulierte es so: „Von uns WissenschafterInnen wird erwartet, dass wir uns allgemein verständlich machen, Kunst dagegen braucht man nicht zu verstehen.“
An dieser Disbalance setzt das nächste Modul an, ein Dialogsetting zwischen WissenschafterInnen und KünstlerInnen, das im März 2006 im Kunsthalle Project Space Wien in einer Diskussion mit dem Informatiker Prof. Dr. Peter Fleissner, dem Quantenphysiker Dr. Gerhard Grössing, Physiker, AINS und den Künstlerinnen des Projektteams vorgestellt wurde. 20 in Wien arbeitende KünstlerInnen und ebenso viele in Wien forschende WissenschaftlerInnen nehmen an dem Projekt teil. Als Ausgangspunkt für die Gespräche dienen Werke der KünstlerInnen. Ort ist der Arbeitsbereich der Wissenschafterin, des Wissenschafters – also verschiedenste Institute der Wiener Universitäten. Der Künstler/die Künstlerin bringt ein Werk mit, installiert es im Raum bzw. führt es vor und stellt dann zwei bis drei Einstiegsfragen, die für das gesamte Projekt einheitlich sind. Aus diesen entwickelt sich ein offenes Gespräch. Eine dritte Person nimmt das Gespräch mit hochwertiger Audio-Technik auf. Der Großteil dieser Gespräche ist bereits durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass es in diesen „one to one“- Begegnungen zu intensivem und ungewöhnlichem Austausch kommt und Audiodokumente entstehen, die in vieler Hinsicht interessant innovativ sind – bezüglich Begriffsdefinition, Genderaspekt, Hierarchie etc. Die Gespräche werden auf der eop-Website zum Download und Anhören zur Verfügung gestellt Sie werden für eine Radio-Sendung aufbereitet Sie werden zusammen mit den Kunstwerken im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht Schließlich ist die Konzeption einer Präsentation als „Kunst im öffentlichen Raum“ in Kooperation mit Wiener Bildungsinstitutionen in Form von multimedialen Projektionen angedacht.
In einem weiteren Modul ist die Entwicklung von Kunstwerken im Gespräch zwischen KünstlerIn und WissenschaftlerIn geplant.
WISSEN SCHAFFT FRAGEN: ein Dialogprozess zwischen WissenschafterInnen und KünstlerInnen
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eop + Cynthia Schwertsik
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