WIR BRENNEN denkt die seit März 2020 bestehende Abwesenheit des analogen Theaters bis ins Absurde weiter. Wir stellen die Frage, wie Theater stattfinden kann, das nicht existiert – oder wie Theater existieren kann, wenn Theater nicht stattfindet.
Schauplatz des Stückes ist der Ringtheaterbrand 1881: die Vernichtung des Theaters und der Tod vor allem derer auf den billigen Sitzplätzen, verursacht durch kapitalistische Gier und blinde Autoritätshörigkeit.
Knapp fünf Wochen bis zur „Aufführung“ am 19. März hatte das Publikum auf Facebook und Instagram die Gelegenheit, die Produktion des Nicht-Stückes zu verfolgen, sich mit auf die Suche nach dem verlorenen Theater zu begeben und zu beobachten, wie Theater sein kann, das nicht sein kann: ein verlorener Spielort, ein Regisseur in einer anderen Zeitzone, eine Schauspielerin ohne Rolle, 1.700 Abstandselefanten – und einer (Zoom-)Aufführung, die einen analogen Theaterabend suggeriert, der gar nicht sein kann – oder doch.
Das Fleischliche, die Lust, der Schmerz, die Nähe, die Masse, das Extreme, die Wut auf soziale Ungerechtigkeiten – alles soll sich in WIR BRENNEN entladen und zugleich in seiner Abwesenheit spürbar werden.
WIR BRENNEN wurde durch die Stv. Geschichte und die IG GEWI gefördert. Die Beiträge sind weiterhin auf unseren Social-Media-Kanälen einsichtig.