Ziel dieses virtuellen Musikprojektes ist die Darstellung eines gemeinschaftlichen, humorvollen, selbstironischen und auch kritischen Zugangs zum aktuellen Zeitgeschehen nach guter, alter Wiener Gstanzl-Tradition. Der Chor der Begegnung konnte und wollte sich vom ersten Tag des Lockdowns im Frühling 2020 nicht mit der Tatsache abfinden, dass gemeinsames Proben, Singen und Feiern auf unbestimmte Zeit nicht mehr möglich sein sollte. Es gab daher wöchentliche Online-Chorproben, die über Facebook und YouTube große Beliebtheit und internationale Verbreitung erfuhren.
Um trotz der Isolation der Wohnzimmerproben ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen, gab es im Juni 2020 schließlich den Aufruf zu einem großen Mitmach-Video-Projekt. Nach einer kurzen musikalisch-technischen Anleitung durch Chorleiterin Stefanie Weingartner waren die Sänger*innen des virtuellen Chors dazu aufgerufen, Gstanzln – also kurze, pointierte Strophen, möglichst mit aktuellem Bezug – zu dichten, sie kreativ zu performen und sich dabei auf Video aufzunehmen. Diese wurden dann zusammengefügt, von Christina Mayr mit einer filmischen Rahmenhandlung versehen und optisch aufgepeppt. Der immer wiederkehrende Refrain spiegelt dabei optisch das so sehr vermisste Chorgefühl, akustisch die ersehnte Mehrstimmigkeit und inhaltlich die sprichwörtliche Wiener Gelassenheit wider.