Kreative Prozesse brauchen Raum. Raum in jeglicher Hinsicht. Mit viel Enthusiasmus und kaum finanziellen Mitteln wurde deshalb im Dezember 2005 das Wattestaebchen in der Lehárgasse 15, 1060 Wien, eröffnet. Gelegen im direkten Umfeld des Semperdepots der Akademie der Bildenden Künste, schufen die angemieteten Räumlichkeiten ein direktes Einzugsbiet für eine kreative Zielgruppe. KünstlerInnen, KulturarbeiterInnen, MusikerInnen, u.v.m. wurde hier die Gelegenheit geboten Arbeiten zu präsentieren und im direkten persönlichen Umgang in Diskurs zu treten. Das Wattestaebchen versteht sich open space und als Plattform, wo Ausstellungen, Filmabende, Performances, Diskussionen und andere Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den KünstlerInnen geplant, organisiert und durchgeführt werden. Seit Anfang Dezember wurden im Wattestaebchen Arbeiten von mehr als 50 KünstlerInnen, FilmemacherInnen, VisualistInnen, MusikerInnen und PerformerInnen präsentiert, was wiederum etliche Synergien ergab. Das Projekt Wattestaebchen ist der Versuch selbstorganisiert und losgelöst von Institutionen, universitären Zusammenhängen und vor allem ohne große Hürden Arbeiten zu präsentieren und durch Vernetzung weitere Projekte möglich zu machen. Hierzu dienten Veranstaltungen wie das erste IndependentComixFestival in Wien, die Wildwoche oder B.O.W. (Beamer.Onto.Walls – Filmwoche), wo mittels ‚open calls‘ KünstlerInnen eingeladen wurden die Räumlichkeiten zu nutzen. Einzige Zugangsbeschränkung oblag auf Beiträgen mit rassistischen, sexistischen oder homophoben Inhalten, welche für uns bei der Zusammenstellung des gesamten Wattestaebchenprogramms von grundlegender Bedeutung war und ist. Im September 2006 haben die OrganisatorInnen des Wattestaebchens beschlossen, die Räumlichkeiten in der Lehárgasse aufzugeben und „on Tour“ zu gehen. Das Konzept bleibt dasselbe. Momentan geht es vor allem um die Präsentation des Gesamtprojekts. Angedacht sind ab Frühjahr 2007 Zwischennutzungen, wo das Projekt dann temporär seine Fortsetzung finden soll.