The Audition for the Role of Stephen Hawking in „The Theory of Everything“ ist eine fiktive Casting-Session zu einem real existierenden Film, in der die Ausgangsposition der Vorsprechenden, nämlich ihre realen Körper, den Verlauf des Castings bestimmen: Nina Gold, Hollywoods beste Casterin, ist auf der Suche nach der richtigen Besetzung für die Rolle des Stephen Hawking im Film The Theory of Everything. Laut Skript soll dieser vom jungen, noch nicht behinderten Hawking bis hin zu einer starken körperlichen Veränderung auf Grund von ALS handeln. Um alle körperlichen Optionen auszuloten, lädt sie drei Spieler:innen, zwei behinderte und einen nichtbehinderten, zur Audition. Sie alle müssen, unabhängig von ihren Körpern, alle Lebensphasen des renommierten Physikers repräsentieren.
Das Stück nimmt ausgewählte Szenen aus dem Originalskript des Films, folgt dessen Chronologie, ohne dabei die Story zu erzählen. Die Bühne entspricht einem vereinfachten analogen CGI-Studio (ohne folgender Postproduktion). Allerdings werden hier keine Supermänner zum Fliegen, sondern Gehbehinderte zum Laufen gebracht. Die Absurditäten, die diese fiktionale Audition schafft, konfrontieren das Publikum nicht nur mit Fragen von Behinderung versus Nichtbehinderung, sondern auch mit dem Begriff des Realen in der Kunst.