Tabucchi chiama, Pirandello risponde

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Bühnensituation, Menschen stehen und hocken, teilweise in Patient:innen-Kitteln
Foto:
Veronica Granatiero

Ausgehend von der Idee, Romanistikstudierenden die Anwendung der Zielsprache Italienisch außerhalb von verpflichtenden Unterrichtseinheiten zu ermöglichen, ist im April 2018 das TeatroLab gegründet worden. Es sollte ein Raum zum freien Austausch von künstlerischen Ideen, von Schauspiel über Musik und Tanz geschaffen werden, in dem es möglich ist, gemeinsam zu erproben und zu entwickeln, und das kostenlos, denn Kulturangebote sollten für alle zugänglich sein. Unsere Gruppe ist international, gesprochen wird deutsch, italienisch, englisch, spanisch, französisch, gespielt wird mit Stimme, Rhythmus und dem Körper als Ausdrucksmittel. Unser Zugang zum Theater folgt nicht dem klassischen Rezitieren, ist aber zugleich sehr textlastig. Wir sehen Dichotomien und Unterschiede als eine Stärke, die wir in unsere Stücke und Inszenierungen einfließen lassen – so können beispielsweise Sehbehinderte Visionäre sein oder Frauen, die Ritter sein wollen, zu Rittern werden etc. Das Hervorkehren von Seiten jedes/jeder einzelnen von uns und das Aktualisieren des Theaters durch genau dies, ist eines unserer Ziele. Die Gruppe ist am Wachsen und auf ständiger Suche nach neuen Mitgliedern (z. B. Migrant:innen, Erasmus-Student:innen), denn Theater erzeugt Gemeinschaft. Im Oktober veranstalten wir deshalb eine mehrtägige Theaterwerkstatt, mit der wir auch Menschen erreichen wollen, die bisher noch nicht die Gelegenheit hatten, Theater kennenzulernen.

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TeatroLab Romanistik

Roxanne Bakowsky, Dramaturgin mit Ausbildung in Dramenpädagogik, hat in Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Regisseurin Veronica Granatiero vor zwei Jahren am Institut für Romanistik die Theatergruppe TeatroLab ins Leben gerufen, die sich dem Erarbeiten von neuen Dramaturgien, ausgehend von Romanen der italienischen Literatur, widmet. Die Gruppe ist als freie, kostenlose und für alle offene Theaterwerkstätte in italienischer und deutscher Sprache konzipiert und hat bereits zwei Stücke zur Aufführung gebracht. Mit ihrer Arbeit möchte sie die fremdsprachige Theaterrealität in der Weltstadt Wien bereichern. Die Proben sind laufend, die nächste Veranstaltung ist für Oktober 2019 geplant.