Wenn junge Menschen aus Österreich und solche mit Fluchterfahrung gemeinsam an einem Theater- und Tanzprojekt teilnehmen, dann wird Integration vom theoretischen Konzept zu gelebter Praxis: voneinander lernen, miteinander gestalten, gemeinsam etwas auf die Beine stellen und auf die Bühne bringen. Bereits zum vierten Mal findet TheaterFlucht Österreich in diesem Jahr in Wien statt.
Hauptziel ist es, jungen Menschen im Asylverfahren den Zugang zum kulturellen Leben in Österreich zu ermöglichen und sie in einem außerschulischen Rahmen mit Kindern zusammenzubringen, die in Österreich geboren sind. Die Projektorganisatorinnen sind der Meinung, dass nur dort, wo Menschen zusammenkommen und sich austauschen, etwas übereinander erfahren und gelernt werden kann. Bei TheaterFlucht begegnen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebenswelten und lernen, Vorurteile ab- und Vertrauen aufzubauen.
Theater- und tanzpädagogische Ansätze eröffnen hierfür inter-, transkulturelle, individuelle und gemeinschaftliche Ausdrucksmöglichkeiten. Auch geht es darum, divergierende Ansichten auszuhandeln und sich gegenseitig respektieren zu lernen. Das Projekt trägt dadurch auf spielerische und kreative Weise zur interkulturellen Bildung der Teilnehmer:innen teil.
Da es wenige Projekte gibt, die ausschließlich Mädchen mit Fluchterfahrung gewidmet sind, wird TheaterFlucht 2016 speziell junge Frauen mit und ohne Flucht-/Migrationserfahrung zwischen zehn und 18 Jahren ansprechen.