Saprophyt ist ein Experiment. Ein unbenutzter Raum dient dem Projekt als Basis. Dieser Raum wird von den eingeladenen Künstler:innen bespielt, wobei die Voraussetzung immer die ist, dass bestehende Strukturen im Raum behalten werden, jedoch verändert werden dürfen.
„Jede Intervention verändert den Raum und hinterlässt ihre Spuren. Jede weitere Aktion appropriiert die vorhergegangene.“
Wir sehen unser Projekt selbst als Skulptur, deren Form sich mit jeder Veränderung entwickelt und die verändert werden kann. Saprophyt ist ein Experiment aus dem eine Social Sculpture hervorgeht, die sich immer weiter entwickelt.
Saprophyt wurde 2008 von Barbara Kapusta und Stephan Lugbauer gegründet. Der Grund für das Entstehen des Raumes war das Bedürfnis sehr verschiedene Künstler:innen und Positionen experimentell in einem Projekt zu vereinen. Aus diesem Bedürfnis ist das Konzept des Raumes entstanden, welches vorgibt, dass alle Arbeiten für die Dauer des Projekts im Raum verbleiben sollen, das heißt, dass nach den Ausstellungen nicht der Zustand eines White Cubes hergestellt wird.
Die eingeladenen Künstler:innen adaptieren den vorhandenen Raum und die vorhandenen Konditionen für ihre Installationen und verändern dadurch den Raum und unser Projekt selbst. Ihre Arbeiten werden wiederum durch die oder den Nachfolgende/n enteignet und erneut angeeignet. Jemand, der oder die sich etwas aneignet – den Raum oder die schon vorhandenen Kunstwerke – gibt dadurch diesen Dingen eine individuelle Prägung. Aneignung ist eine künstlerische Praxis, die hier zur Folge hat, dass auch die Enteignung zu einer solchen wird.
Das Konzept bedeutet eine sehr intensive Arbeit und Auseinandersetzung mit den vorhergegangenen Arbeiten und den anderen und eigenen Arbeitsweisen, sowohl für uns als Kurator und Kuratorin sowie Organisatoren als auch für die Künstler:innen.
Saprophyt ist selbst mehr Projekt als Projektraum.