Im April 2023 haben wir mit der Leerstandsaktivierung in der Wiedner Hauptstraße 54 Raum für 20 Künstler:innen geschaffen. Diesen steht damit eine zentrale und zugleich günstige Gelegenheit offen, ihre Projekte zu verwirklichen. Dazu haben wir einen Projektraum eingerichtet, durch den das transdisziplinäre Potenzial mobilisiert wird und Künstler:innen im lokalen Geschehen des vierten Bezirks eingebettet werden. Wichtig ist nicht nur eine prinzipielle Offenheit, sondern auch die zielgerichtete Einladung von Personen des öffentlichen Lebens, seien es Vertreter:innen von Wirtschafts-, Politik- oder Kulturinstitutionen. Das Ziel des Vereins, für mehr Kunst im öffentlichen Raum zu sorgen, wird so auf den Bereich der Herstellung ausgedehnt: In diesem grundsätzlich für alle zugänglichen Teil wird durch die richtige Schwerpunktsetzung gesamtgesellschaftliche Relevanz in die Mitte der künstlerischen Praxis getragen und damit angeregt, dies in das eigene Tun einzubeziehen. So organisierten wir u. a. den Tag des Papiers und den Workshop Einfache Sprache, um die partizipativen Ansprüche nicht aufzutragen, sondern gemeinschaftlich zum Thema zu machen. Sie werden als Inspiration verständlich und nicht etwa als Zumutung an die künstlerische Freiheit missverstanden. So soll im Sinne der Geburtshilfe („Rooming-in“) ein nicht invasives Vertrautmachen von Künstler:innen mit ihren Werken als Teil des kreativen Prozesses verstanden werden. Weitere Aktionen dieser Art werden nun aus diesen ersten Prototypen entwickelt.