Die heuer verwirklicht Produktion Remember beschäftigt sich mit dem Themenkreis Vergessen, Verdrängen, Flüchten und Erinnern. Ausgangspunkt sind die historischen Ereignisse des Jahres 1938 rund um die Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Mitbürger. Diese Thematik wird jedoch hauptsächlich auf metaphorische Weise aufgegriffen und oft nur andeutungsweise bildhaft dargestellt oder grotesk überhöht. Scheinbar entfernt Zurückliegendes rückt näher, der Zuschauer fühlt sich selbst mitten ins Geschehen gerückt. Nicht nur schreckhafte Ereignisse wurden dargestellt, sondern auch die wohltuende Kraft einer bewussten Verarbeitung: das Annehmen, das Verzeihen und das Frieden-Schließen. Indem der eigene Anteil an der kollektiven Schuld, am Wegschauen oder Nicht-Sehenund Nicht-Wahrhaben-Wollen erkannt wird, kann es auch zu einer positiven Bewältigung kommen: Der andere, andersartige wird als gleich und gleichwertig empfunden, die Basis für ein friedliches Miteinander ist gelegt.
Remember ist ein Projekt, das in Wien spezifisch für Wien konzipiert und hier realisiert wurde. Von vielen Bevölkerungsgruppen wurde das Projekt als herausragend eingestuft. Die Auseinandersetzung mit einem so ernsten und heiklen Thema, die dennoch in unserer Arbeit positive Aspekte beinhaltet, wurde insbes. von Vertretern der Jüdischen Gemeinde begrüßt. Dadurch wurde neuer Diskussionsstoff eröffnet und ein liberaler, offener Diskurs in die Wege geleitet. Vergangenheit, Gegenwart und ein zukünftiges Miteinander standen im Mittelpunkt. Nur mit den Mitteln der Musik und des Tanzes – also wortlos – wurde eine lebhafte Diskussion quer über alle Generationen und Bildungsschichten entfacht. Gewissermaßen zwischen den Zeilen konnte eine humanitäre Botschaft vermittelt werden. Wesentlich dazu trug auch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern verschiedener Richtungen bei wie z. B. Erinnern für die Zukunft.
Remember
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