Regained Paradise Lost ist ein dramatisch-theatralisches Projekt, das sich mit dem Faschismus in seinen unterschiedlichen historischen Ausformungen und mit der gezielten, menschenverachtenden Exklusion beschäftigt. Gespannt wird dabei der große geschichtliche Bogen von 1945 bis 2017, um aufzuzeigen – und dies ist die Grundidee des Projekts –, was T. W. Adorno schon 1959 in seinem Vortrag Was heißt Aufarbeitung der Vergangenheit dargestellt hat: Richtige Aufarbeitung hat nie stattgefunden, was man nun heute bestaunen kann in Form von AfD, FPÖ oder Lega Nord – allesamt stehen sie der Demokratie und der offenen Gesellschaft feindlich gegenüber, alle besitzen sie ihre exkludierenden Feindbilder.

Das Theaterstück Regained Paradise Lost wurde von Wiener Spielwut geschrieben, produziert und in der Galerie Die Schöne in sieben Vorstellungen aufgeführt. Extra für dieses Stück wurden Lieder komponiert und live gespielt, um das Theaterstück zu begleiten. Die Produktion wurde fast ausschließlich von Studierenden getragen. Mit insgesamt 38 Mitwirkenden, sowohl auf als auch hinter der Bühne, ist diese Arbeit nicht nur logistisch ein immenses Projekt, sondern auch auf sozialer und kommunikativer Ebene: Um dieses komplexe Thema zu inszenieren, bedarf es zahlreicher gemeinsamer Gespräche und Reflexionen, um ein ästhetisch ansprechendes sowie inhaltlich qualitatives Resultat zu erzielen. Dem überaus positiven Feedback und insgesamt ca. 600 Besucher:innen ist zu entnehmen, dass dies gelungen ist.