Recht auf Raum ist ein offenes Kollektiv, das es seit 2010 gibt und bei dem es sich um eine heterogene Gruppe handelt, die künstlerisch/aktivistische und sozialwissenschaftliche Zugänge vereint. Inhaltlich wird an der Vielfalt von städtischen Verdrängungsprozessen gearbeitet, wobei zunehmende Privatisierung, Überwachung, sowie zeitliche und räumliche Strukturierung und Einschränkung der Nutzbarkeit öffentlicher Räume thematisiert werden. Mittels kollektiver temporärer Raumaneignung, in denen Erfahrungs-, bzw. Wissensaustausch stattfinden kann, werden Auseinandersetzungen mit dem Thema Stadt angeregt. Gemeinsam wird in städtische Politik und Institutionen interveniert und Handlungsoptionen erweitert.
Der Fokus liegt darauf, hegemoniale Strukturen offenzulegen sowie gesellschaftliche Normierung, ökonomische/soziale/räumliche Kontrolle, Disziplinierung und Selbstkontrolle und die Herstellung von Differenz ins Blickfeld zu rücken. Es gilt, Räume zu schaffen, um Alternativen zu den Hierarchien und Machtverhältnissen zu denken, die in Formen des alltäglichen Lebens und Umgangs eingeschrieben sind. Wer darf sich wo legitim aufhalten? Welche Zuschreibungen werden benutzt, um Personen und Gruppen aus dem öffentlichen Raum zu verbannen und Konzepte wie das einer sauberen, innovativen Stadt zu verfolgen und ein spezifisches Image der Stadt aufrecht zu erhalten?
Durch Agieren in Kampagnen-, Bündnisarbeit in horizontalen Netzwerken, die inhaltlich Selbstermächtigung zum Ziel haben, soll zu einer Politisierung der Auseinandersetzung beigetragen werden. Die Kombination verschiedener Strategien wird genutzt, um in bestehende Verhältnisse zu intervenieren.
Ein Grundansatz des Kollektivs ist es, nicht selbst zur schleichenden Verdrängung von Bewohner:innen/Stadtnutzer:innen beizutragen.