Ein Ausstellungsraum, weiße Wände, Holzboden, aus einer auf dem Boden platzierten Kameraposition sieht man einen Verstärker und die von ihm weggehenden Kabel

Unter dem Vorzeichen des „Rauschens“ treffen fünf Positionen aufeinander, um mit verschiedenen Baukästen künstlerischer Produktion ein gemeinsames Feld zu schaffen. Arbeiten, die sich mit der Frage nach Objekt, Bewegung und Geräusch beschäftigen. Eine live.performance, die das Rauschen als universale (und sehr vertraute) Sprache für sich beansprucht und urbanes Interieur (Sound-Interieur) einer Stadt in die Architektur einer andere Stadt schall-graviert.

In Form von Klanginstallationen, Skulpturen und Objekten werden die Möglichkeiten von Ton(-Form) abgetastet bzw. deren Abwesenheit definiert.
Die Arbeiten reflektieren sich im Raum gegenseitig.
Leihen sich Form oder Geräusch bei ihrem Gegenüber.
Ein Gefüge, das – doch flüchtig – sich im Schall auflösend streut.
Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Geräusch und Ereignis und ob Geräusch, Objekt und Bewegung mit einer unabwendbaren Sozietät des Gleichzeitigen verbunden sind.
Geräusch und Form.
Der verborgene Ton dient als weitere Klammer des Geschehens.
Geräusche sind zeitliche Ausdehnungen.
Statische Dinge im Moment also eine Form des Schweigens?
Schweigen antizipiert gleichsam die Fähigkeit des „Mitteilens“, der immanenten Option auf Kommunikation und akustische Präsenz.
Dinge als komprimierte Zeit, die als Referenzsumme aller eingeschriebenen Prozesse auftreten.
In der live.performance werden Geräusche/Sounds aus Wien nach Berlin transferiert und in der Idee einer akustischen Einschreibung in die Architektur des Freien Museums Berlin eingeschrieben.
Sounds aus einem persönlichen Archiv (Soundportrait Wien) werden mit weiteren Klangquellen (Midi, Sampler, Projektoren, hacked devices) und Lichtquellen nach bestimmten kompositorischen Strategien verhandelt.
Es wird eine Klammer vom abstrakten, flächigen Rauschen – über verschiedenste Zwischenstufen – bis hin zum tanzbaren Clubsound gezogen und der Berliner Club wird durch Wiener Geräusche bedient. Umgekehrt erfolgt dieser Transport bei der Ausstellung in Wien mit archivierten Geräuschen aus Berlin.

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Samuel Schaab und Markus Taxacher

Eva Chytilek, geboren 1981
Akademie der bildenden Künste Wien (bei Erich Wonder), Universität für angewandte Kunst (bei Erwin Wurm)

Jakob Neulinger, geboren 1979
Kunstuniversität Linz (bei Eva Grubinger), Akademie der bildenden Künste Wien (bei Matthias Herrmann, Erich Wonder und Eva Schlegel)

Samuel Schaab, geboren 1981
LMU München (Kunstgeschichte), Universität für angewandte Kunst (bei Bernhard Leitner und Erwin Wurm)

Shristian Schröder, geboren 1979
Universität für angewandte Kunst (bei Erwin Wurm und Bernhard Leitner), Bauhaus Universität Weimar, Institut für zeitgenössische Kunst Moskau (bei Joseph Backstein)

Markus Taxacher, geboren 1980
Akademie der bildenden Künste Wien (bei Monica Bonvicini), Universität Wien (Philosophie)

Alle fünf KünstlerInnen leben und arbeiten in Wien. Nach einigen Kollaborationen ist ein Ausstellungsprojekt entstanden, das die künstlerischen Strategien in einem größeren Rahmen in Berlin und Wien bündelt.

Die KünstlerInnen beschäftigen sich in ihren Arbeiten immer wieder mit den transversalen Beziehungen zwischen dem Akustischen als Ort der (freien) Bildproduktion jenseits der Bilder und der Objekte (aber auch jenseits einer noch zu findenden Ordnung) und den lautlosen Objekten und Bildern, deren akustische Repräsentation nur mehr in visuellen Einschreibungen vorliegt.
Ein zweites Gemeinsames ist die Beschäftigung mit Bewegung in/durch oder mit Skulpturen/Installationen.