radical:furniture – nábytok bez hraníc / möbel ohne grenzen / meubles sans frontières

es war einmal… ein eiserner vorhang. physisch längst niedergerissen, wurde die „ideologiefreie“ kultivierung bereits begonnen, als noch nicht einmal der metallschrott vollständig weggeräumt war. das leben der „anderen“ – meist eine objektiv-journalistische darbietung absurden charakters. und so ist der überwundenen geographischen teilung eine (intellektuelle) spaltung der köpfe gefolgt. tausche vorhang gegen scheuklappen.

(vergangene) repression, expropriation, migration – dazwischen ein paar millimeter funktionalistisches design. geächtet, missachtet, geringgeschätzt verkommt es in kellern oder auf dachböden. den vollholzgroßeltern werden ihre hippen kartonenkel vorgezogen. mit etwas liebe behandelt stellen die großeltern ihre enkel jedoch wie schlecht behandelte gören in den schatten. im schatten der bäume, ohne wälder zu lichten, eröffnet sich auch die funktionelle nachhaltigkeit des projekts. und es ist ein designausrufezeichen gegen überproduktion und konsumrausch.

und das geht dann so: ein minimalbestand wird als sofort verfügbarer bestand gehalten. der:die geneigte Innenraumgestalter/in bekundet bedarf. der bedarf wird gedeckt und der wunsch nach design erfüllt. dazwischen wird alter rost beseitigt, lackschäden geschliffen und/oder die spuren vergangener jahrzehnte überpinselt. nebst barrieren werden grenzen übertreten, scheuklappen beseitigt und vorhänge, möbel oder lampen sind wieder das, was sie sein sollen: einrichtungsgegenstände des praktischen bedarfs. wo auch immer.