„Pflegestufe 4“ ist ein dokumentarisch-performatives Theaterprojekt von Leni Plöchl, das einen einfühlsamen Blick auf das Leben im Senior*innenheim wirft. Für viele Bewohner*innen markiert dieser Lebensabschnitt das Ende der Selbstbestimmung – für andere die Chance, in einer neuen Gemeinschaft aufzublühen.
Ausgangspunkt waren Gespräche mit 21 Senior*innen aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich. Ihre Stimmen, Gedanken und Erinnerungen wurden auf lebensgroße Puppen projiziert und durch Videomapping live auf die Bühne gebracht. So wurden jene Menschen sichtbar, deren Leben sonst oft hinter den geschlossenen Türen von Pflegeeinrichtungen verborgen bleibt.
Das Stück thematisiert die Spannung zwischen Fürsorge und Funktionalität, Menschlichkeit und Management. Es erzählt von leisen Abschieden, stillen Kämpfen und unerwarteten Momenten des Aufblühens.
Auch das Personal steht im Fokus: Wie bleibt man Mensch, wenn der Alltag zwischen Pflegeplänen und Zeitdruck zerrieben wird? Was passiert, wenn Roboter pflegerische Aufgaben übernehmen?
Die Inszenierung ist ein Akt der Anteilnahme und Systemkritik zugleich – eine Einladung zum Hinschauen, Zuhören und zum kollektiven Nachdenken über das Altern in unserer Gesellschaft.
Uraufführung: 23. Jänner 2025.
Eine Produktion von Leni Plöchl
in Koproduktion mit Theater am Werk