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Das Foto zeigt das Schlussbild der Inszenierung Pflegestufe 4. Erstmals sind alle 21 Bewohner*innen gemeinsam im Applauslicht zu sehen – Wir sind viele.
Foto:
Peter Griesser

„Pflegestufe 4“ ist ein dokumentarisch-performatives Theaterprojekt von Leni Plöchl, das einen einfühlsamen Blick auf das Leben im Senior*innenheim wirft. Für viele Bewohner*innen markiert dieser Lebensabschnitt das Ende der Selbstbestimmung – für andere die Chance, in einer neuen Gemeinschaft aufzublühen.

Ausgangspunkt waren Gespräche mit 21 Senior*innen aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich. Ihre Stimmen, Gedanken und Erinnerungen wurden auf lebensgroße Puppen projiziert und durch Videomapping live auf die Bühne gebracht. So wurden jene Menschen sichtbar, deren Leben sonst oft hinter den geschlossenen Türen von Pflegeeinrichtungen verborgen bleibt.

Das Stück thematisiert die Spannung zwischen Fürsorge und Funktionalität, Menschlichkeit und Management. Es erzählt von leisen Abschieden, stillen Kämpfen und unerwarteten Momenten des Aufblühens.
Auch das Personal steht im Fokus: Wie bleibt man Mensch, wenn der Alltag zwischen Pflegeplänen und Zeitdruck zerrieben wird? Was passiert, wenn Roboter pflegerische Aufgaben übernehmen?
Die Inszenierung ist ein Akt der Anteilnahme und Systemkritik zugleich – eine Einladung zum Hinschauen, Zuhören und zum kollektiven Nachdenken über das Altern in unserer Gesellschaft.

Uraufführung: 23. Jänner 2025.

Eine Produktion von Leni Plöchl
in Koproduktion mit Theater am Werk

01.01.2025 31.01.2025
Das Bild zeigt eine Bewohnerin, die zum Publikum spricht. Im Vordergrund liegt eine Pflegepuppe, an der pflegerische Handgriffe erlernt werden. Zwei Realitäten treffen aufeinander.
Foto:
Peter Griesser
Leni Plöchl, die Darstellerin und Autorin des Stücks, interagiert mit einer Pflegepuppe aus einer Pflegeschule. An solchen Puppen lernen angehende Pflegekräfte den respektvollen und fachgerechten Umgang mit Bewohner*innen – ein symbolischer Moment zwischen Theorie und gelebter Praxis.
Foto:
Peter Griesser

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Leni Plöchl

Leni Plöchl studierte Clownerie und Schauspiel an der École Philippe Gaulier in Paris und schloss 2021 den Master „Expanded Theater“ an der Hochschule der Künste Bern ab. Sie arbeitet interdisziplinär und dokumentarisch – ihre performativen Formate verbinden Clownerie, Psychoanalyse, Video und immersive Erzählweisen. Projekte wie „arche reloaded“ (Stadt der Vielfalt-Preis), „KlinIkon“, „Wer will mich – Ein Herz für Künstler“, ihr Masterstück „LUX II“ (mit Josef Hader) oder das digitale Solo „Da war ich nicht mehr da“ zeigen ihre künstlerische Bandbreite.