Performance im Bild und immedialen Übertrag

14
Ausstellungsraum, weiße Wände mit Schrägen und Säulen, dunkelbrauner Parkett, an den Wänden und Säulen zahlreiche Videomonitore, auf denen Arbeiten zu sehen sind/Videos laufen

Drei Ausstellungen/25 Künstler:innen aus dem In- und Ausland

Der Themenschwerpunkt 2009 Performance im Bild und im medialen Übertrag der Fotogalerie Wien reflektierte das Wechselverhältnis von Bewegung und Stillstand, das Zwischenspiel von Echtzeit, Sichtbarmachen und Festhalten. Das Ephemere der Performance trifft auf die bildgebenden Medien Fotografie und Video.

Somit wird die Einmaligkeit eines Performanceablaufs im Bildraum dauerhaft fixiert und als Kunstwerk sowohl (re)präsentier- als auch wiederholbar. Das Ereignis wird deshalb, anders als beim unmittelbaren Erleben und Erinnern, über Ausschnitte, Fragmentierungen, Detailansichten und Entkontextualisierungen sichtbar und ermöglicht neue Inhalte, Perspektiven und Bedeutungsebenen zu kreieren.

Den zentralen Schwerpunkt der gezeigten Arbeiten in der Ausstellungsreihe bildeten Studio-Performances und Performed Photography mit unterschiedlichen inhaltlichen Fokussierungen im künstlerischen Werk. Aktionen und Handlungen wurden für die Aufnahme inszeniert. Damit tritt der Live-Akt in den Hintergrund und das visuelle Ergebnis wird zum bedeutenden Part. Der mediale Raum des bleibenden Dokuments wird somit zum spezifischen Raum der Performance.

Das Kollektiv der Fotogalerie Wien erarbeitete in einer Vielzahl intensiver Inhaltsrunden diesen interessanten Themenschwerpunkt. Das Ergebnis ist eine Gegenüberstellung jüngerer zeitgenössischer Positionen mit Künstler:innen, die Performancegeschichte geschrieben haben, was ein breites diskursives Feld über Veränderungen, aber auch Wiederholungen in der Performancekunst, eröffnet.

Die Publikation zur Ausstellungstrilogie ermöglicht mit zusätzlichen Dokumentationen der künstlerischen Arbeiten und weiterführenden theoretisch-inhaltlichen Auseinandersetzungen eine Abrundung des Themas.

Votingsystem wird geladen…

Fotogalerie Wien

Die Fotogalerie Wien ist eine Non-Profit-Organisation zur Förderung künstlerischer Fotografie und neuer Medien. Sie versteht sich als Informationsgalerie, die unabhängig von den Vorgaben des kommerziellen Mainstream agiert.
Zielsetzung ist, zeitgenössische Fotokunst, interdisziplinäre Projekte und neue Medien zu zeigen. Die kuratorische Tätigkeit ist ein wesentliches Merkmal der Galerie. Gemeinsam erarbeitet das Team Ausstellungen, die aus den zahlreichen Einreichungen und gesammelten Ideen konzipiert werden und aktuelle Tendenzen in der Kunst reflektieren. Es sollen nicht nur international bedeutende Künstler:innen sondern auch die jüngere und unbekanntere Szene aus dem In- und Ausland präsentiert und gefördert werden, daneben gibt es Kunstaustauschprojekte mit ausländischen Galerien und Institutionen.

Das Kollektiv: Hermann Capor, Susanne Gamauf, Bettina Kattinger, Melissa Lumbroso, Anja Manfredi, Michael Michlmayr, Astrid Peterle, Judith Pichlmüller, Simona Reisch