Mit Nur drei Worte (2017, Joanna Murray-Smith) hat die franko-brasilianische Regisseurin Adriana Salles gemeinsam mit Theater FiveDrauf eine gesellschaftskritische Komödie für vier Schauspieler*innen in Szene gesetzt.
Ein filmischer Vorspann, gedreht in Wiener Geschäften und einer Galerie im 7. Bezirk, eröffnet den Reigen Sitcom-artiger Episoden: Zwei befreundete Paare feiern den 20. Hochzeitstag von M. und K. Man kennt sich seit ebenso langer Zeit, hat viel Zeit miteinander verbracht. Die ausgelassene Stimmung schlägt jedoch abrupt um, als M. die drei Worte „Wir trennen uns“ fallen lässt. Eine harte Probe für die Freundschaft zwischen dem Ehe- und dem gleichgeschlechtlichen Paar: Was ist echte Loyalität? Haben wir das gleiche erlebt? Worum geht es im Leben wirklich? Die folgenden Auseinandersetzungen werden im Wohn-, Schlafzimmer, Café, Theaterfoyer, Kino, in einer Galerie ausgetragen.
Temporeich und pointiert inszeniert, reißen sich die Figuren selbst und gegenseitig die Masken kultivierter Weltläufigkeit vom Gesicht. Gnadenlos bloßgestellt tritt die gesellschaftlich anerkannte Verlogenheit im Umgang mit Beziehung, Gleichberechtigung und individueller Freiheit zutage. Wahrhaftige Begegnung, wirkliches Verstehen? Fehlanzeige! Das Spiel ist körperbetont, überzeichnet, komisch-grotesk und dennoch wahrhaftig. Die Bühne wird nie verlassen, Örtlichkeiten mit wenigen Bühnenrequisiten suggeriert. Vier Stühle genügen: Raum, psychologische Entwicklung, Beziehungen sind sichtbar.
Nur drei Worte
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Kulturverein FiveDrauf e.V. und Adriana Salles
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