Ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst.
2015 entstand die Notgalerie. Eine verlassene Holzkirche wurde in einem Akt der Neuschöpfung besetzt. Kritik, Trotz und Widerstand am System Kunstinstitution. Handlung in Begriffssystemen als Material: MÖGLICHKEITSRAUM /// SOZIALE PLASTIK /// FREMDKÖRPER /// META-INSTALLATION /// SCHALE /// KOLLEKTIV /// WERK-KÖRPER /// TRANSFORMATION.
Über einen Zeitraum von sechs Jahren wurde Position bezogen: als radikaler Gegenentwurf zur institutionalisierten Kunstpraxis. Im Sommer 2020 erfüllte sich diese Aufgabe. Die Notgalerie ist eine Kunstinstitution. Um diese Aufgabe zu erfüllen, begibt sie sich in den Prozess der Auflösung ihrer pauvren Materialien. (Die Seele der Zeit ist die Natur).
Die Freiheit des Materials ist sein Zerfall. Nicht die Künstler:innen sollen der Institution zugewandt sein und die Erfüllung ihrer Arbeit im Erreichen dieser sehen. Die Künstler:innen selbst sind Institution und Heimat. Frei nach Immendorfs Ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst wurde die Notgalerie ein letztes Mal zerlegt und die Teile ihrer Gemeinschaft zur Verwahrung anvertraut. So entstand ein neuer Institutionskörper, der einer gänzlich anderen Flussrichtung folgt. Im Prozess der Zerlegung und Auflösung der Notgalerie, in einem sich steigernden Rhythmus von Ausstellungen und Erweiterungen, im Übereinander und Zueinander begegneten die Akteur:innen in ihrem Sein als Körper einer neuen Institution.