Ein Musiktheater der Vibrationen
Das Stück No Distance Left to Sound arrangiert künstlerisch-propädeutische Experimentalanordnungen. Komposition, präpariertes Publikum und Bühnenmaschinerie finden sich in unorthodoxen Gemengelagen zusammen und provozieren Resonanzkatastrophen, Sympathien und Missverständnisse. Das musikalische Material des Komponisten Alexander Chernyshkov geht über Noten und Töne hinaus. Es umfasst gleichermaßen Basslautsprecher, eine Waschmaschine im Schleudergang, eine Luftsäule in der Flöte wie eine Lamento-Arie, einen grellen Scheinwerfer, Bewegung und Sprache. Szene und Publikum, Bühne und Musik, Licht und Text werden so nicht als disziplinär getrennte Parameter behandelt, sondern als Kontinuum physischer und metaphorischer Schwingungen und Vibrationen. Das Stück war im Rahmen der Musiktheatertage Wien zu sehen.
Die Aufmerksamkeit der Komposition fokussiert auf die Grenzziehungen zwi-schen den einzelnen Aspekten des Musiktheaters. Die Komposition geht von heterogenen Materialien aus. Auf der einen Seite stehen konkrete physische Elemente, Körper, Bühnenelemente und Instrumente, auf der anderen Seite musikalische Formen von Harmonie, Kontrapunkt, Form und Bedeutung. In verschiedenen notierten und improvisierten Konstellationen werden diese Mate-rialien komponiert. Der Versuchsaufbau fragt nach Möglichkeiten, gestischen Ausdruck, Lichtübergänge oder die Explosion eines Motors im gleichen Maße kompositorisch einzubinden wie ein polyphones Ensemblewerk.
Szenische Komposition: Alexander Chernyshkov
Ausstattung, Co-Regie: Philipp Lossau
Dramaturgie: Jim Igor Kallenberg
Produktionsleitung: Leonora Scheib
Mit: Anna Anderluh, Márton Kovács, Ensemble Platypus
No Distance Left to Sound
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