Während meiner Gespräche mit Schwarzen Frauen und women of colour, die im deutschsprachigen Raum aufgewachsen sind, fiel mir auf, dass wir bereits als Kinder wachsam für Mechanismen waren, die uns zu „anderen“ innerhalb der Mehrheitsgesellschaft gemacht haben. Ausgehend von Kindheitsfotos und Interviews, hat das hier beschriebene Projekt zum Ziel, Kindheitserinnerungen auf ihr Verwobensein mit Ausgrenzungserfahrungen hin zu untersuchen und dieses Wissen sichtbar zu machen: Was einst nicht benennbar war, wird benennbar. Über die individuelle Ebene hinaus, geht es dabei darum, strukturelle Verankerungen von Rassismus, Heteronormativität, Klassismus, Ableism etc. in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten (z.B. Kindergarten, Schule, Familie) zu beleuchten und zu reflektieren, welche Unterstützung die Kinder damals gebraucht hätten. Prägnante Stellen aus den Interviews kombiniere ich, in Abstimmung mit den interviewten Frauen, mit Fotografien, welche den Fokus auf das Kind lenken und nicht zu Vergleichen mit der erwachsenen Person verführen. Auf der Textebene entferne ich Hinweise auf Herkunft und Sprachen, um die Erkennbarkeit der einzelnen Frauen weitestgehend zu verunmöglichen, gleichzeitig erzeuge ich mit dieser Strategie, ausgehend von der individuellen Erfahrung, vielstimmige Geschichten mit gleichzeitigen Brüchen, was wiederum die Hervorhebung der strukturellen Dimension von Diskriminierung und Ausgrenzung fördert.
„Naming what was once unname-able“ ongoing project
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Belinda Kazeem-Kaminski
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