„Naming what was once unname-able“ ongoing project

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Man sieht ein Kinderfoto, das von beiden Seiten gehalten wird, wobei man nur  die Finge der haltenden Person sieht

Während meiner Gespräche mit Schwarzen Frauen und women of colour, die im deutschsprachigen Raum aufgewachsen sind, fiel mir auf, dass wir bereits als Kinder wachsam für Mechanismen waren, die uns zu „anderen“ innerhalb der Mehrheitsgesellschaft gemacht haben. Ausgehend von Kindheitsfotos und Interviews, hat das hier beschriebene Projekt zum Ziel, Kindheitserinnerungen auf ihr Verwobensein mit Ausgrenzungserfahrungen hin zu untersuchen und dieses Wissen sichtbar zu machen: Was einst nicht benennbar war, wird benennbar. Über die individuelle Ebene hinaus, geht es dabei darum, strukturelle Verankerungen von Rassismus, Heteronormativität, Klassismus, Ableism etc. in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten (z.B. Kindergarten, Schule, Familie) zu beleuchten und zu reflektieren, welche Unterstützung die Kinder damals gebraucht hätten. Prägnante Stellen aus den Interviews kombiniere ich, in Abstimmung mit den interviewten Frauen, mit Fotografien, welche den Fokus auf das Kind lenken und nicht zu Vergleichen mit der erwachsenen Person verführen. Auf der Textebene entferne ich Hinweise auf Herkunft und Sprachen, um die Erkennbarkeit der einzelnen Frauen weitestgehend zu verunmöglichen, gleichzeitig erzeuge ich mit dieser Strategie, ausgehend von der individuellen Erfahrung, vielstimmige Geschichten mit gleichzeitigen Brüchen, was wiederum die Hervorhebung der strukturellen Dimension von Diskriminierung und Ausgrenzung fördert.

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Belinda Kazeem-Kaminski

Mein Name ist Belinda Kazeem-Kaminski. Ich bin Lektorin an der Akademie der Bildenden Künste Wien, freie Autorin und Künstlerin. Studiert habe ich Internationale Entwicklung an der Universität Wien. Ausgehend von meiner Arbeit innerhalb der Recherchegruppe für Schwarze österreichische Geschichte und Gegenwart und inspiriert durch post- und dekoloniale sowie Schwarze feministische Theorie und Praxis, beschäftige ich mich in meinen künstlerischen Arbeiten v.a. mit kolonialen Wissens- und Blickproduktionen, deren Reinszenierungen in der Gegenwart und der Untersuchung von Formen österreichischer Kolonialität. Seit Oktober 2015 bin ich Studentin im PhD-in-Practice Programm an der Akademie der Bildenden Künste Wien.

de.wikipedia.org/wiki/Belinda_Kazeem-Kami%C5%84ski