Mendy shines from Vienna with global visions

Porträtfoto Ishraga Mustafa Hamid
Foto:
Nagwa Hamed Mohamed

Mendy war eine koloniale Kämpferin. Sie wurde aber nie in der Geschichte des Sudan sichtbar gemacht. Daher ist es mir ein großes Anliegen, sie und ihren Widerstand vorzustellen und sie als „Role Models“ für alle vergessenen Frauen in der Welt zu präsentieren. Seit 4. Oktober 2020 bin ich mit dem Aufbau des Netzwerkes Arts of Banat Mendy beschäftigt.

Die von mir organisierte Schreibwerkstatt mit neun kurdischen und drei sudanesischen Frauen aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden fand von 20. Jänner bis 30. März 2021 in Kooperation mit dem Verein Feministische Stimmen kurdischer Frauen statt. Daran anschließend erschien die Anthologie Noon Elmanfa im Verlag El Reem (Ägypten, 2021), die im Rahmen der virtuellen Konferenz Mendy shines from Vienna with global visions sowie im Sudan (Madani) präsentiert wurde.

Die 1st Mendy International Conference: Sudanese Women, Gender and Diversity im März 2021 stand ganz unter dem Motto „Mendy shines from Vienna with global visions“. 47 Aktivistinnen aus Österreich, Kanada, den USA, Großbritannien, Deutschland, dem Sudan, Kenia, den Niederlanden und Frankreich haben daran teilgenommen. Die Konferenz wurde von Monika Fröhler eröffnet, einige Veranstaltungen wurden in Kooperation mit Kultur- und Kunstvereinen und dem Kulturministerium im Mittelsudan im Screen-Bildschirm für sudanesisches Publikum ausgestrahlt.

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Ishraga Mustafa Hamid

Eine Frau mit einem globalen Rosengarten: In der Stadt Kosti im Mittelsudan wurde ich geboren und bin dort aufgewachsen. Da ich genau mit dem Sonnenaufgang geboren wurde, gab mir mein Vater den Name Ishraga – Sonnenschein. Mit sechs Jahren wurde ich beschnitten. Ein Schnitt in meinem Bewusstsein als Frau – und einer der Gründe, eine widerständige Frau zu werden. Ein Jahr später besuchte ich zum ersten Mal die Schule. Mit elf Jahren hat mein Vater eine andere Frau geheiratet. Als ich 16 Jahre alt war, hat mich mein Vater, den ich sehr liebe, erwischt, als ich heimlich das Buch Frauen und Sexualität der ägyptischen feministischen Autorin Nawal Elsadawi gelesen habe. An diesem Tag fragte er mich, warum ich Angst habe: „Du solltest keine Angst vor dem Wissen, sondern Angst um das Wissen haben.“