Inspiriert ist der Entwurf des Kunstwerks von jener Madame Rouge, die 1964 von Arnold Drake als Comicserienfigur geschaffen wurde (Bild). Mit Terminator-Charakter versehen, konnte sie ihre äußeren Formen jederzeit nach ihren Wünschen ändern und dabei ihre Beine und Arme beliebig verlängern. Sie war kaum zu besiegen und nur durch extreme Hitze oder extreme Kälte zerstörbar.
Im Gegensatz zur boshaften Comicfigur soll durch die Stahlskulptur hier aber die Stärke der modernen Frau im positiven Sinn präsentiert werden. Ausführung in Skelettbauweise, massives Material für die besondere Betonung der Umrisse zur Stärkung der Impression.
Material: Stahl / Maße: 1,2 x 1,2 x 3,2 m
Standort: Gerberbrücke an der Liesing, Wien

Bei diesem Werk handelt es sich nicht um ein reines Abbild, sondern es werden bewusst Proportionen gewählt, um gewisse Effekte zu erzielen. Die Stehende nimmt eine manifestierende Standfestigkeit ein und zeigt sich mit erhabenem Kopf. Sie gleicht einem aufgefangenen Moment, der zur Ewigkeit wird.
Diese Figur lädt zum Diskurs ein.
Mit höhnischem Witz, fast comichaft dargestelltem Profil, mit lang gezogenen Beinen wird der Spaziergänger mit dieser weiblichen Figur konfrontiert.
Durch die langen Beine wirkt sie schwer erreichbar. Die Distanz zu ihr wird durch ihre Kopfhaltung noch verstärkt. Ihr Kopf ist zur Seite gedreht, sodass nur das Profil zu sehen ist.
Genau mit diesem ambivalenten Sujet wird der Betrachter auf eine nicht eindeutige Fährte geführt. Einerseits wirkt die Figur durch ihre juxige Darstellung nahbar, andererseits durch ihre Haltung distanziert. Man muss sich mit dem Rollenbild der Frau auseinandersetzen, da die Lösung nicht offensichtlich ist.