Die Ausstellung Lost Element. Re-construction of the Witch in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ) wurde von Anka Leśniak kuratiert und zeigte Arbeiten von Anna Bochkova, Valerie Habsburg, Violetta Leitner und Anka Leśniak. Die Schau ist Teil einer kollektiven künstlerischen Untersuchung über Teresa Feodorowna Ries (TFR). Die Bildhauerin jüdisch-russischer Herkunft war eine der bedeutendsten Künstlerinnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. 1938 wurde ihr Atelier „arisiert“, während sie fliehen und ihr gesamtes berufliches Schaffen zurücklassen musste, darunter auch die Marmorfigur der Hexe. Obwohl Hexen keine seltene Inspiration für Künstler*innen waren, war Ries’ Skulptur ein außergewöhnliches Beispiel für ein Kunstwerk, das die patriarchalische Ordnung in Frage stellte. Vielleicht war dies der Grund für mehrere Vandalenakte an dieser Skulptur in den folgenden Jahrzehnten, als sie bis in die 1990er-Jahre unbeaufsichtigt am Stadtrand Wiens stand. Die beschädigte Skulptur ist eine Anklage gegen die Geschichte, die Institutionen, die Politik gegenüber Frauen, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Sie birgt jedoch auch ein inspirierendes Potenzial für politische und soziale Veränderungen. Als Teil des forschungsbasierten Kunstprojekts wirft die Ausstellung auch die Frage auf, wie es möglich ist, das verlorene Element der Hexe durch zeitgenössische kulturelle Diskurse und Interpretationen symbolisch zu rekonstruieren. Durch die Präsentation der Arbeiten, die auf historischen Recherchen und Archiven unter Verwendung neuer Medien basieren, öffnet die Ausstellung das Portal zwischen der Vergangenheit und der zeitgenössischen Kunstpraxis von Frauen.
Lost Element. Re-construction of the Witch
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TFR Archive (Anna Bochkova, Valerie Habsburg, Lena Violetta Leitner, Anka Lesniak)
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