Kulturverein Kanafani

… ein antirassistisches Kultur- und Kommunikationsprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hat den Gegenentwurf zum sog. Kampf der Kulturen zu propagieren und zu leben. Der Verein besteht seit Winter 2001/02 und hat bis dato über zweihundert kleinere und größere Veranstaltungen und Projekte organisiert bzw. durchgeführt. Das Spektrum der Aktivitäten reicht von Ausstellungen, Lesungen, Symposien, Filmscreenings, Tanzfeste, Konzerte über Workshops und Sprachkurse bis hin zu Erhaltung eines eigenen sozialen Zentrums, Organisation von Demos und zur Herausgabe eines Kultur- und Wissenschaftsmagazins. Der Kulturverein Kanafani spannt den Bogen von der Lebensbegleitung migrantischer Studierender bis zur kreativen Spielwiese für KünstlerInnen und alle die es werden wollen.

Struktur
Der Kulturverein Kanafani ist eine Basisinitiative, ein offenes Projekt und work in progress. Es gibt keine Mitgliedschaft im herkömmlichen Sinn, ebenso wenig wie eine dogmatisch festgesetzte politische Linie. Das Projekt versteht sich als Plattform für antirassistische und emanzipative Kultur und Politik. Alle Arbeit ist ehrenamtlich. Jede und jeder kann am Gesamtverein oder an Teilprojekten des Vereines teilnehmen und sich einbringen, Entscheidungen werden konsensuell getroffen. Diese „Anti-Organisationsform“ bedeutet nicht Beliebigkeit sondern ermöglicht Kreativität und beinhaltet ständigen Wandel und Austausch untereinander. Die Aufgaben werden von Arbeitsgruppen wahrgenommen, dem Vorstand und der Geschäftsführung obliegen die Koordination der verschiedenen Bereiche sowie die Erledigung der finanziellen und bürokratischen Nebenwirkungen.

Ziele
Der Verein will neue antirassistische Konzepte entwickeln und tritt für einen kämpferischen Antirassismus ein. Die Objekte des Rassismus sollen zu einem stärkeren Selbstbewusstsein finden und zu ihren eigenen Subjekten werden. Jede Form von Paternalismus wird abgelehnt. Dem Verein ist migrantische Selbstermächtigung daher ein ganz besonderes Anliegen. Das Projekt versteht sich selbst auch als (offene) migrantische Selbstorganisierung. Des Weiteren sollen nicht-etablierte Kulturschaffende, die einer ökonomischen Zensur ausgesetzt sind, unterstützt werden und Kunst aus Lateinamerika, Afrika und Asien ein Forum erhalten. Der Kulturverein Kanafani versucht pressure group für die Anliegen „ausländischer“ Studierender zu sein und versteht sich als Teil der internationalen Friedensbewegung und der antirassistischen Szene. Außergewöhnlich am Kulturverein Kanafani ist, dass es eine der wenigen Initiativen im deutschsprachigen Raum ist, in dem Muslime und Nicht-Muslime zusammenarbeiten (wenn nicht die einzige). Dass der Kampf gegen Islamfeindlichkeit eines der Schwerpunkte ist, ist daher nur logisch. Das Projekt richtet sich gegen jedes elitäre 1 Verständnis von Kunst und Kultur und versucht die Trennung zwischen Kunstschaffenden und KonsumentInnen zu überbrücken. Aus diesem Grund sind daher beispielsweise alle Veranstaltungen des Vereins kostenlos und allen zugänglich. Neben der Einflussnahme auf das universitäre Leben und den akademischen Diskurs sind niederschwellige Angebote ein Pfeiler der Vereinsaktivitäten.

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Kulturverein Kanafani

TrägerInnen
Getragen wird das Projekt hauptsächlich von migrantischen (insbesondere aus der Türkei/Kurdistan und aus dem arabischen Raum) und österreichischen Studierenden. Die Kanafanis sind überwiegend Frauen, sind Muslime und Nichtmuslime. An außeruniversitären Teilprojekten nehmen Menschen jedes Alters und jeglichen sozialen und kulturellen Hintergrunds teil. Ebenso werden Veranstaltungen und andere Angebote des Vereines von einem bunten und nicht zu kategorisierenden Publikum wahrgenommen.

www.migrazine.at/link/kulturverein-kanafani