Krieg gegen Kinder ist ein Projekt zur Untersuchung und Sichtbarmachung der institutionalisierten Gewalt gegen Kinder in den Wiener Erziehungsheimen nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Projekt basiert auf der Zusammenarbeit zwischen jungen Künstler:innen und ehemaligen Betroffenen der Heimerziehung und versteht sich als eine künstlerische Spurensicherung, Analyse und Stellungnahme im Hinblick auf die menschenverachtenden Vorgänge innerhalb der Kinder- und Jugendfürsorge. Die Arbeiten und Auseinandersetzungen beziehen Position gegen die vorherrschende Praxis der Verschleierung von Fakten in Bezug auf die Systematiken totaler Institutionen.
Die Präsentation der künstlerisch-wissenschaftlichen Recherche von Krieg gegen Kinder erfolgte im Rahmen einer Ausstellung im Wiener Künstlerhaus vom 5. Dezember 2013 bis zum 23. Februar 2014 sowie in zahlreichen Vorträgen, Lesungen und Diskussionsplattformen zum Thema. Die Ausstellung bestand aus Fotografien, Bildern, Installationen und Fundstücken und wurde durch die Dokumentation der bisher erfolgten Aufarbeitung abgerundet. Bücher, Zeitungsberichte, Broschüren und Fernsehbeiträge erlaubten es, der vorgestellten Problematik informiert zu begegnen. Die diskursiven Veranstaltungen zielten darauf ab, den ehemaligen Betroffenen eine Plattform zu bieten, um ihre Erfahrungen und Anliegen im Gespräch mit Sozialarbeiter:innen, Journalist:innen, Wissenschafter:innen, politisch Verantwortlichen und dem interessierten Publikum zur Diskussion zu stellen.
Das Projekt Krieg gegen Kinder ist als Wanderausstellung konzipiert, die auf Österreich-Tournee gehen soll. Die bisher erarbeiteten Materialien werden dabei durch Beiträge von lokalen Künstler:innen und Betroffenen ergänzt, die in die gemeinsame Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe eingebunden werden.