Ich komme mit meinem Buchmanuskript in der Hand ins Kaffeehaus, spontan fange ich meine Lesung an; etwa zwanzig Minuten lang lese ich meine Texte und gehe danach ohne Worte von dannen. Ich mache mich auf den Weg ins nächste Kaffeehaus und zu meiner nächsten Lesung.
Eine Asiatin kommt und liest ebenso eindeutige wie deutsche Texte über ihre Erfahrungen in diesem Wien mit all diesen Wiener Klischees und ihrer sprichwörtlichen Geselligkeit.
Eine Kunst-Irritation im Alltag als Begegnung mit dem Fremden in der eigenen Sprache, die dem Wiener – wie wir wissen – ja soviel bedeutet.
Kann die kleine Irritation den Alltag unterbrechen oder geht die Aktion in der allgemeinen Wiener Gemütlichkeit unter? Was ist fremder für die Wiener:innen? Die eigene Sprache oder die Asiatin, die zu ihnen spricht?
Es geht um die Sprache, aber was ist die Sprache?
Konzept: Yoshie Maruoka/maru
Text: Ausschnitte aus der Erzählung Angekommen von Yoshie Maruoka
Lesende: Yoshie Maruoka
Orte: In sieben Kaffeehäusern nacheinander, z. B.: Café Prückel, Café Eder, Café Am Heumarkt, Café Anzengruber, Café Drexler, Café Eiles, Café Votiv u. a.