„Ich bin der Beste und Größte, alle anderen stinken und lügen.“ Solche Aussagen könnte man von einem Kind erwarten. Aber nein. Es handelt sich um Zitate von Premierministern und Präsidenten. Reiche, weiße Männer, positioniert in den höchsten Sphären politischer Macht, die unberechenbaren Kindern gleichen. Die Welt wird zu einem Western, in dem die Kategorien Gut und Böse, Gewinner und Verlierer dominieren. Diese schlichte Teilung der Welt würde man eher von einem Kind aufgrund fehlender Lebenserfahrung erwarten. Wenn sich nun Machteliten wie Kinder verhalten, wenn sie durch fehlendes Aufmerksamkeitsvermögen, Wissen und Interesse am Weltgeschehen glänzen, wenn sie ihr eigenes Ego in den Vordergrund stellen, wird es gefährlich. Die internationale Politik wird zu einer karnevalesken Bühne, auf der groteske Figuren sich selbst feiern. Unwissenheit wird zu einem politischen Wert, Intellektualität wird einer glücklichen Ignoranz geopfert („Belgien ist eine wunderschöne Stadt“). Was bleibt, ist ein zynischer Hedonismus, eine gefährliche Naivität, die auf Hass, Faschismus und Exklusion basiert.
KOLLATERALSCHADEN stellt sich der Frage, was passiert, wenn nicht Donald Trump und Silvio Berlusconi zu Wort kommen, sondern ihre Zitate mit Kinderstimmen aufgenommen werden. Ergibt sich ein Spannungsfeld? Oder würde es mehr Sinn machen, von einem siebenjährigen Jungen zu hören, dass er „der Größte und Beste ist“, als vom Präsidenten der Vereinigten Staaten?