Man sieht zwei Frauen* an den Stadtmodellen bauen
Foto:
Alice Dal Ballo

Eine Performance mit dem Medium Modell

Die unsichtbaren Städte von Italo Calvino ist eine Sammlung von 55 Stadtbildern. Dabei beschreibt der Autor nicht reale Städte – vielmehr zeigt er Tummelplätze der Imagination, die unter den Formen möglicher Städte nicht fehlen dürfen. Calvinos Städte sind Sinnbilder für das menschliche Dasein, seine Widersprüche, Paradoxien.
Die Modellperformance Kleine Utopien zeigt drei utopischen Stadtbilder Calvinos (Olinda, Isaura, Tamara), die im Kontext zu vier imaginären Stadtbildern (Miriam, Ava, Sina, Nora) von Petra Schnakenberg stehen.
Dabei werden die Modelle je nach beschriebenem Stadtvorbild verändert, sodass immer wieder neue Geschichten und Situationen daraus entstehen. Sie stellen Fragmente des Lebens in der Stadt dar, wiedergegeben durch das Medium Modell.
Ein Modell oder „Modellabschnitt“ enthält dabei meistens zwei Stadtbilder: Zuerst wird das Stadtbild Calvinos präsentiert, darauf die Stadtbilder von Petra Schnakenberg. Dargestellt werden ganze Städte, manchmal mit einem realen Vorbild wie Paris, dann wieder nur Fragmente einer erfundenen Stadt – beständig im Spiel mit verschiedenen Maßstäben.

Kleine Utopien ist die Diplomarbeit von Petra Schnakenberg, die im Januar 2020 in der Bühnenbildklasse der Akademie der bildenden Künste präsentiert wurde. Derzeit werden neue Stadtbilder geschrieben, neue Modelle sind in Planung.

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Petra Schnakenberg

Petra Schnakenberg studierte von 2013 bis 2016 Bühnen- und Kostümgestaltung an der Universität Mozarteum Salzburg; ab 2016 studierte sie in der Bühnenbildklasse von Anna Viebrock an der Akademie der bildenden Künste Wien; 2018 absolvierte sie ein Auslandssemester in der Szenografieklasse an der L’École nationale supérieure des Arts Décoratifs (EnsAD) Paris. Petra Schnakenberg übernahm Bühnen- und Kostümbildassistenzen an der Opéra national du Rhin und bei den Salzburger Festspielen bei Nina von Mechow, an der Staatsoper Wien bei Noëlle Ginefri sowie am Opernhaus Zürich bei Gideon Davey. Eigene Bühnen- und Kostümbilder realisierte sie unter anderem für Bonjour Tristesse (Regie: Franziska Stuhr) und für den inszenierten Liederabend Zwillingssonnen (Konzept: Ton und Tapete). Seit 2019 ist sie Stipendiatin der Akademie Musiktheater heute der Deutsche Bank Stiftung.

www.petraschnakenberg.com/