Festival tanztheater & performance
Für eines der heute größten freischaffenden Tanz-, Theater- und Performancekollektive Europas entwickelte sich durch die Etablierung von Probe- und Performanceräumen vor rund 25 Jahren ein Ort, an dem Künstler:innen in selbstverwalteten Strukturen ihre eigenen Arbeits- und Lebensbedingungen gestalten. Die Frage nach Visionen, Begehren und Lösungen im historischen Kontext der Anfänge ist Ausgangspunkt für KiosK 59, im Jahre 2010 jenseits von Genre-, Generations- und Institutionsgrenzen über inhaltliche und strukturelle Bedingungen freischaffender darstellender Kunst heute nachzudenken und initiativ zu werden.
Mit mehr als 26 Performances, Installationen, Workshops, Diskussionsrunden und musikalischen Live Acts wurde vom 8. bis zum 10. April 2010 ein Großteil des WUK-Areals und des umliegenden öffentlichen Raums bespielt. KiosK 59 verwehrt sich gegen Formen der Kuratierung nach dem Top-down-Prinzip. Ziel ist es, die teilnehmenden Künstler:innen selbst entscheiden zu lassen, was sie zeigen, wie oft sie ihre Arbeiten zeigen und an welchem Ort sie diese zeigen möchten. Nach dem Prinzip „Pay as you wish!“ legt KiosK 59 es in die Hände der Besucher:innen abzuwägen und zu entscheiden, wie viel sie für Performances, Musik und die Verpflegung vor Ort bezahlen möchten.
In der Umsetzungsphase von KiosK 59 haben sich Kooperationen erschlossen, die das Festival als spartenübergreifende Plattform im Bereich der darstellenden Kunst bereichern, z. B. mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften der Universität Wien. Rund 50 Student:innen begleiten KiosK 59 in der Lehrveranstaltung Das WUK (Leitung: Angela Heide). Manche begleiten Gruppen im Probenprozess, andere betreiben ein KiosK 59-Webblog oder eine Facebook/Twitter-Seite, andere recherchieren und dokumentieren rund ums Geschehen.
Eine weitere Kooperation mit VIEW (Vision Entwicklung Westgürtel) und der Akademie der Wissenschaften führte zu einer offenen Diskussionsveranstaltung: Freies Tanz- und Theaterschaffen im Kontext der Stadt.
KiosK 59 möchte bestehende Grenzen aufbrechen, Vielfalt zum Programm erheben.