Die Ausstellung Japan unlimited zeigte einige der bekanntesten und aktivsten Künstler:innen Japans, die sich mit den Grenzen und Freiheiten politisch-sozialkritischer Kunst auseinandersetzen. Nach Protesten des japanischen „right-wing“ wurde der Ausstellung von der japanischen Botschaft in Wien der Status als offizielle Jubiläumsveranstaltung anlässlich „150 Jahre Freundschaft Österreich-Japan“ entzogen. Dies löste ein regelrechtes Politikum aus und sorgte für Schlagzeilen in zahlreichen nationalen sowie internationalen Medien. Die von Marcello Farabegoli kuratierte Ausstellung zählte 21.089 Besucher:innen.
Auf den Spuren von tatemae (Verhalten, das den Erwartungen der Öffentlichkeit entspricht) und honne (die der Öffentlichkeit gegenüber verborgenen Gefühle) untersuchte das Projekt, in welcher Form dieses die japanische Gesellschaft prägende Prinzip in der zeitgenössischen japanischen Kunst eine Rolle spielt. Tatemae und honne regeln das Verhältnis zwischen Gemeinschaft und dem:der Einzelnen, definieren, wie über bestimmte Verhaltensregeln, Gesetze, Traditionen, Konventionen das Zusammenleben gestaltet ist. Parallel dazu spiegeln sich in tatemae und honne ästhetische Fragestellungen wider, die das Verhältnis von Form und Inhalt, Realität und Repräsentation, Kritik und Affirmation reflektieren. Die Ausstellung beschäftigte sich u. a. mit der Frage, welche poetischen Praxen, Subtexte und Metaphern gerade aus diesem Spannungsverhältnis gesellschaftlicher Konfliktvermeidung und Kritik entstehen.
Japan unlimited
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Marcello Farabegoli
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