Die Arbeit beschäftigt sich mit der Identität von Menschen aus meinem Umfeld.
Den Personen habe ich folgende zwei Fragen gestellt:
a) Wer bist du?
b) Wer möchtest du sein?
Zu diesen Fragen sollten sich die Teilnehmer:innen selbst inszenieren. Nach langen philosophisch-soziologisch-psychologischen Gesprächen sind somit zwei momentane Eindrücke von Identität entstanden. Dazu gibt es die Möglichkeit, in Stichworten Auszüge aus den Gesprächen zu lesen.
Die Premiere der Fotos und Gesprächsauszüge fand beim diesjährigen Soho in Ottakring im Offspace grundsteinsieben statt. Die ersten acht Identitäten wurden dort gezeigt. Weiters haben sich über 40 Personen gemeldet, die interessiert sind, bei dem Projekt mitzumachen. Gerade in Krisenzeiten wie der jetzigen ist das Thema der Identität ein brandaktuelles. Wir sind gefordert, uns selbst darzustellen, im Web 2.0, aber auch in der Welt da draußen. Die Marke ICH. Wie stelle ich mich selbst dar? Habe ich andere Personen in mir, andere Anteile? Was macht mich zu dem, was ich bin? Möchte ich jemand anderer sein?
Das Projekt/Thema Identität als unsicheres Terrain ist insofern zum Innovationspreis passend, als dass es ungefördert ist und von mir als ungeförderter freier Künstlerin/Kulturarbeiterin/Kunstpädagogin konzipiert und realisiert wird.
Das Thema tangiert jeden Menschen, und sowohl für die Teilnehmer:innen als auch die Betrachter:innen ist es spannend, über die eigene Identität nachzudenken. Viele der fotografierten Personen stammen aus dem Kunst- und Sozialbereich, also aus prekären Bereichen, wie wird Identität in diesem unsicheren Feld konstruiert?
Die Weiterführung/Zurschaustellung des Projekts soll außerhalb der vorgegebenen Pfade des Kunstmarkts bleiben – und trotzdem soll es sichtbar sein. Um diese Sichtbarkeit gewährleisten zu können, braucht das Projekt Unterstützung: menschlicher (Personen die mitmachen, ihre Identität preisgeben wollen), räumlicher und ökonomischer Natur.
Es soll ein work in progress werden, ein Lebensprojekt.