ICH.formen – Kunst als soziale Interaktion – ein partizipatives Projekt

Persönlichkeit zeigen und Marken-Image aufbauen sind heutzutage oft eine Notwendigkeit, aber auch eine Belastung für den Einzelnen. Die äußere „Herzeigefassade“ und die wirklichen inneren Werte klaffen auseinander. Menschen werden heute aufgefordert, die eigene Persönlichkeit wie eine Marke zu profilieren und „mehr von sich zu zeigen“. Die beteiligten Personen nehmen teil am Marktplatz der Begegnung – eine Möglichkeit neue Menschen kennen zu lernen und einander mit neuen Augen zu sehen. Die Bewohner eines Stadtteils sind einander oft fremd. Manche kennt man „vom Sehen“, aber nicht näher. Manche Geschäfte sucht man regelmäßig auf, kennt aber die GeschäftsinhaberIn nur wenig. Manche Menschen im Grätzel trifft man oft, weiß aber im Grunde nichts über sie. Das Projekt sollte KünstlerInnen und Personen (Geschäftsleute) aus dem Grätzel, die an einer neuen ungewöhnlichen Sichtweise ihrer Person interessiert sind, zusammenbringen. KünstlerInnen sehen mehr und bringen andere Aspekte der Persönlichkeit ans Licht. Das Projekt wurde in Wien realisiert, und zwar zweimal. Einmal mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern aus ganz Wien, einmal mit Geschäftsleuten aus dem Brunnenviertel in Ottakring. Die Resultate der verschiedenen künstlerischen Sichtweisen wurden präsentiert. Wichtig war, dass die künstlerischen Sichtweisen positiv waren, keine Zynismen enthielten, sondern den Personen wirklich etwas Neues, Interessantes etc. über sie mitteilten, im Sinn einer Ressource.

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Greta J. Znojemsky

1950 in Wien gemeinsam mit einem Zwillingsbruder geboren. Studien an der Universität für Angewandte Kunst, Wien (1968–1972, Mag. art.) und an der Akademie für Bildende Künste, Wien (1973–1977, Mag. art.). 1972 Stipendium für Studienaufenthalt in Paris. 1993 Gründung von Windspiel – Laboratorium für Kreativität und Schatzgräberei ®, Atelier zur Erforschung und Förderung von Kreativität. 2001 Gründung von Windspiel Galerie. Plattform für Interkulturelle Projekte, Experimentierstätte und Freiraum. Großes Interesse an Projekten mit internationalen Vernetzungen und interkulturellem Austausch. Initiatorin von –frau/woman- oder ein Kaleidoskop. Arbeitet an der Schnittstelle Alltag und Kunst. Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen seit 1982 in Österreich, Peru, USA, Russland, Israel, Frankreich, Schweden, Usbekistan, Palästina und Deutschland. Seit der Kindheit sind Reisen in fremde Länder Impulsgeber. Reisen führen aber auch in innere Welten zur Erforschung unbewusster Bereiche. Die Feldforschung erstreckt sich über viele Lebensbereiche. Es handelt sich um eine sehr verinnerlichte Sicht der Dinge, vom Sein und Dasein des Menschen und den Zusammenhängen seiner Entwicklung, vom Greifbarwerden unsichtbarer Verknüpfungen und der Gestaltung innerer Vorgänge. Die Arbeit im Dreidimensionalen – greift Themenbereiche wie Fetisch, Maske und Transformation auf. Be-greif-Steine ziehen die Aufmerksamkeit von den Augen ab, „Tast- und Schauobjekte“ aus Stein, Alabaster, Papiermaché, Gebrauchsgegenständen, Gefundenem, Zufälligem.