Künstlerisch reagierend auf den zweiten Lockdown, entwickelte Anne Glassner, die vor allem durch performative Arbeiten zum Thema Schlaf und der Grenzziehung von Privatem und Öffentlichem bekannt ist, eine aktuelle Serie mit dem Titel Homeoffice Hotel.
Auf die gesellschaftlichen Beschränkungen eingehend, buchte sie Übernachtungen in mehreren Hotels (wie etwa im Arcotel Wimberger, im Hotel Donauwalzer oder im Hotel Zeitgeist), die zu diesem Zeitpunkt nur Geschäftsreisenden zu Homeoffice-Zwecken angeboten werden durften, und nutzte die Räumlichkeiten für ihre regelmäßigen Powernaps.
Die befremdlichen, wie zur Reflexion anregenden Erfahrungen im leeren Hotel und die Frage der Raumaneignung hielt die Künstlerin in Stimmungsdokumenten (Fotografie, Lyrik) fest.
Der Fokus auf das Ortsspezifische, der sich wie ein roter Faden durch Glassners Arbeiten zieht, verschmilzt hier mit dem Faszinosum Schlaf, der – wie die Pandemie selbst – Eigenschaften der Unkontrollierbarkeit und Verletzlichkeit inhäriert.
(Laura Mae Steiner)
Die Werkserie umfasst performative Fotografien, Hotelrechnungen und Stimmungsbeschreibungen.