Das Meer ist in Aufruhr. Die Reise über das Mittelmeer ist ein echter Höllentrip, wie das Anfangsbild in Aischylos’ Drama Die Schutzflehenden zeigt. Das gilt für Geflüchtete von heute wie für jene von vor mehr als 2500 Jahren. Auch in der Antike war die Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa hochriskant. Ein echter Höllentrip eben.
Gemeinsam mit einem zehnstimmigen Frauenchor spielten und erzählten der Musiker Alireza Daryanavard, der Schauspieler Hamayun Mohammed Eisa und der Tänzer Javid Hakim – keine rührseligen – Geschichten über Flucht, Misstrauen und Homophobie, auch wenn sie davon persönlich betroffen sind.
Ausgehend von Aischylos’ Drama Die Schutzflehenden wurde eine performative Textcollage aus verschiedenen Texten der Weltliteratur erstellt (Aischylos, Brecht, Schami, Homer u.a.) und in Folge schauspielerisch, tänzerisch und musikalisch dargestellt. Glasklar, anklagend, fordernd.
Die Aufführungen (Dezember 2015 bis März 2016 in der Brunnenpassage) waren mehrsprachig: Dari, Deutsch, Russisch, Slowenisch und Farsi.