Die vollkommene Balance – gibt es sie? Das im Nischengenre „Neuer Zirkus“ angesiedelte Projekt hochSpannung fand sehr breitgefächert statt – von persönlichen Gesprächen über Internetpräsenz mit Crowdfunding bis hin zu Kreation und Live Showing der Luftakrobatikperformance in Wien. Ziel war es, das Genre sichtbarer zu machen und Impulse zu geben, den alltäglichen menschlichen Umgang zu hinterfragen. Die Performance soll die Zuschauer:innen mit ihren eigenen Emotionen verbinden und Lust auf mehr machen, da sie kritische Reflexion mit spielerischen Elementen verbindet. Der:Die Zuschauer:in erlebt live, anstatt oberflächliche:r Rezipient:in zu sein.
Herzstück der Performance ist ein Seilzugsystem, das die beiden Akteur:innen verbindet und so für beide die ständige Gefahr birgt, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die grundverschiedenen Charaktere fordern sich gegenseitig heraus, sich dem Miteinander zu stellen. Aus Spiel wird Ernst, es scheint, sie können weder mit noch ohne einander. Das Publikum wird eingeladen, Höhenflüge und Tiefenräusche mitzuerleben und sich in ein Spannungsfeld komplexer menschlicher Beziehungsstrukturen zu begeben.
hochSpannung ist ein poetisches Stück mit ironischen Elementen, das aber auch unangenehme Aspekte des Miteinanders nicht ausspart. Auf dramatische und humorvolle Weise begeben sich die Artist:innen in schier ausweglose Situationen und bespielen den Raum bis unter die Decke. Reales Risiko, enorme Abhängigkeit, aber auch tiefes Vertrauen werden so unmittelbar spürbar.