Kleidung ist mehr als Schutz, Schmuck und Ausdruck persönlichen Geschmacks: Sie ist Zeichen einer kulturellen Identität. Die Röcke von Hinterland sollen als Bekleidungsobjekte sowie als „künstlerische Edition“ ein Verständnis dafür vermitteln, mit welchen Methoden entscheidende Schritte gesetzt werden. Mit Ironie, Witz und Übertreibung, aber auch als Reminiszenzen an gegenwärtige gesellschaftliche Tendenzen. Kleidung als Demonstration, Textil als Politikum.
Mit diesem Projekt soll auch im Iran die Frage nach traditioneller Kleidung aufgearbeitet und diskutiert werden. Es soll eine zeitgenössische Annäherung an den Iran, seine Tradition, seine Kultur und seine aktuelle Situation ermöglichen. Somit soll eine Spezialedition „Iran“ in Kooperation mit iranischen Kunstschaffenden entstehen. Umgesetzt mit regional vorhandenen Materialen und Ressourcen wie Seide, Baumwolle oder ähnlichem, sowie von iranischen FotografInnen, die sich mit ihrer Heimat auseinandersetzen und mittels ihres kreierten Kleidungsstückes deren vermisstes „Persien“ wiederauferstehen lassen wollen. Es wird aber auch Raum für die individuelle Auseinandersetzung mit der aktuellen Heimat zugelassen, ohne jedoch die politische Situation vor Ort herauszufordern. Subtil, nichtsdestotrotz einfach und verständlich.
Bei der Präsentation des neu entstandenen Mode-/Kunststückes in einer Galerie in Teheran können die BesucherInnen bestaunen, welche Pracht in „tragbarer Kunst“ steckt. Das Ergebnis dieser kulturell-interdisziplinären Arbeit soll anschließend auch in Österreich zu sehen und zu erstehen sein. Die Präsentation der „walking skirts“ vor den IranerInnen gleicht einer „freizügigen Modenschau“: Elegant spazierende Röcke wandern mittels Projektion an den Wänden einer Galerie/eines Museums entlang. Und doch entspricht es dem islamischen Prinzip: Es sind keine Körper zu sehen. Nur durch die Bewegung der Röcke können sich die BesucherInnen die menschliche Figur vorstellen und dazudenken.