heck A CARe less WORK

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Auf dem Bild ist die Performerin Tanja Peinsipp zu sehen, wie sie sich in einer Rückenbeuge in dem Objekt einer FIAT Heckklappe (ohne Fensterglas) zum Publikum zurück beugt. Das Heck ist an einem Seil an der Bühnendeck des Theaterraums befestigt und schwingt mit der Performerin durch den Raum. Am Boden ist ein weißer Tanzboden auf welchem dekonstruierte Rückspiegel sowie Autolichter positioniert sind. Sie trägt ein helles Kostüm mit blauen und silbernen Akzenten. Ein Arm streckt sich nach hinten, ein anderer ist seitlich am heck positioniert. Der restliche Raum versinkt in schwarz.
Foto:
Igor Ripak

„heck A CARe less WORK“ wurde letztes Jahr im November vom ON THE EDGE Festival koproduziert und feierte im Rahmen des Festivals im Theater am Kabelwerk seine Premiere. In ihrem Solodebüt geht die interdisziplinäre Künstlerin Tanja Peinsipp der Frage nach, wie sich die Begierde und das Loslassen zu dem Objekt des Autos verhalten und wie im 21. Jahrhundert aus einer feministischen Sicht über Autos gesprochen werden kann. Sie vermisst ihren Körper mit dem der Heckklappe, testest Positionen, stellt sich in Relation, berührt, hält fest und trägt. Autofahrer*innen schreiben ihren Automobilen gerne eigene Charakterzüge zu, benennen sie mit Kosenamen. Wo lassen sich sogenannte „car feelings“ finden? Sind Auto-Tuning und Autopflege eine Form der Liebesbeziehung zwischen Mensch und Metallkörper? Das dekonstruierte Objekt einer Heckklappe bringt durch seine frühere Verbindung zum Automobil verschiedene Assoziationen, Begierden und Problematik mit sich. In „heck A CARe less WORK“ trifft Ökofeminismus auf zeitgenössischen Zirkus. Mittels Luftartistik, Objektmanipulation und Tanz wird die emotionale Beziehung zum Metallkörper auf subversive Weise hinterfragt.

Künstlerische Leitung und Performance: Tanja Peinsipp
Choreografie, Dramaturgie: Daphna Horenczyk
Sounddesign: Ulrich Schleich
Kostüm: Alina Rosalie Amman

Das Projekt wurde durch ein sechsmonatiges Arbeitsstipendium für zeitgenössischen Zirkus sowie durch die Mitteln des bmkoes finanziert.

Dank an KFZ Trimmel und TRAP Circus Center.

07.01.2024 30.04.2025
Die Performerin liegt halb auf dem weißen Tanzboden, halb hält sie sich an der Heckklappe fest. Dieses ist mir einem Seil nach oben gehängt. Im Hintergrund sehen wir eine ausgebaute Autoleuchte. Die Performerin ist von uns abgewendet und blick zum heck.
Foto:
Igor Ripak
Wir sehen die Performerin in einer halb totalen. In der rechten Hand hält sie einen Autorückspiegel in welchen sie blickt. Der Spiegel zeigt uns Teile ihres Gesichtes. In der anderen Hand hält sie einen anderen autorückspiegel, welcher ebenso zu ihrem Gesicht ausgerichtete ist.
Foto:
Igor Ripak

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Tanja Peinsipp

Tanja Peinsipp (*1990 in Hartberg, Österreich) lebt und arbeitet als transdisziplinäre Künstlerin in Wien. Sie arbeitet künstlerisch in den Bereichen zeitgenössischer Zirkus, Theater, Bühnen- und Kostümbild. Sie ist Teil der compagnie lou. Sie ist eine multidisziplinäre Aerialistin, spezialisiert auf Aerialsilk, Corde lisse und auf die Erforschung anderer Aerial-Apparaturen. In der Zirkuskunst ist sie Autodidaktin und hat sich im Bereich des zeitgenössischen Tanzes sowie in martial arts weitergebildet. Ihr Interesse gilt der Konzeption und Umsetzung von ortsspezifischen Zirkusprojekten im öffentlichen Raum wie auch der Kreation von Zirkusstücken, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen wie die des Ökofeminismus auseinandersetzen.