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Eine weiße Handtasche, geöffnet, in der digital montierte Kunstobjekte bzw. Bilder davon zu sehen sind
Foto:
Julija Zaharijević

Handtaschen sind überall und mit riesigen Mündern zu vergleichen, die die Straßen runter und rauf gehen. Manche Reißverschlüsse verstecken tiefe Abgründe. Im Musical Mary Poppins (1964) wird Mary von einer wohlhabenden Familie als Nanny engagiert. Sie überrascht die Kinder, als sie aus ihrer magic bag große Objekte, wie einen Gummibaum, herauszieht. Wir kommen aus der Schweiz und Serbien und haben uns in Wien an der Akademie der bildenden Künste kennengelernt und das kuratorische Projekt Handbag Curating entwickelt, das auch eine Reaktion auf überwiegend männlich orientierte Kunstpraxen und Ausstellungsräume war.
Cecile Norgaard war die Erste, die unseren kleinen Raum mit riesigen Tropfen aus Stein bespielte. The Young Girl Reading Group hat SciFi vorgelesen, und beim Event Sorry ist die gleichnamige Publikation genau zum Eröffnungszeitpunkt frisch aus dem Drucker angeliefert worden.

Handbag Curating findet neu in der Ottakringer Straße 44 statt, einem Raum, den wir mit Freunden teilen. Wir starteten mit dem Magazin-Release PROVENCE – Criticism Now, für welches auf unorthodoxe Weise Kunstkritik geschrieben wurde. Es folgte die Soloshow Kennen Sie diese Frau von Laura Hinrichsmeyer. Wir wurden gerade im Spike-Magazin im Artikel If the world ends tomorrow, I would go to Vienna von F. S. Wildförster erwähnt. Mit wenigen Ressourcen versuchen wir in die Tiefen der magic bag zu dringen, um zukünftig Projekte aus dem Ausland zu ermöglichen. Wir freuen uns, euch dort zu sehen!

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Handbag

Julija Zaharijević, geboren 1991, kommt aus dem wilden Süden – Belgrad, Serbien. Dort studierte sie bildende Künste und hat ein Austauschsemester an der Beaux-arts Paris gemacht. Seit 2014 studiert sie in der Klasse von Constanze Ruhm.

Julia Znoj, geboren 1990, ist in den Berner Alpen aufgewachsen, nachdem sie ihre ersten Lebensjahre in San Francisco verbracht hat. Sie hat einen BFA der Zürcher Kunsthochschule. Im freien Theater ging sie ihrem Interesse für Spektakel und Display nach.

Wir sind gerade wegen unserer unterschiedlichen Hintergründe an Reibung interessiert und wollen einen physischen und heterogenen Raum in Wien kreieren, der eine Plattform für unangepasste Ideen und die Dringlichkeit von Projekten von jungen Künstlerinnen sein kann. Ein kalter White Cube wird zu einem Ort für angstfreie Diskussionen und feministische Netzwerkbildung.

handbagvienna.tumblr.com