Götterspeise Mutterkuchen ist ein interdisziplinäres immersives Theaterstück. Der Inhalt basiert auf der griechischen Sage der Medea.
Jason hat Medea für die Tochter Kreons verlassen. Mit dieser Entscheidung bringt er Medea und die gemeinsamen Kinder in eine soziale, finanzielle und gesellschaftliche Randposition bis hin zur Verbannung. Medeas grenzenlose Liebe schwenkt durch diesen Verrat in Rachegelüste um, die im Unvorstellbaren münden: ihre Kinder umzubringen.
Gemeinsam mit dem Publikum sollen verschiedene Fragen ergründet werden: Ist Medea eine gute Mutter?
Wie weit trägt Jason die Verantwortung an dem Mord seiner Kinder?
Wem gebührt welche Strafe und wer wird begnadigt?
Wir möchten dieser Frage nachgehen, indem wir mit einem Team aus Psycholog*innen und Computer-human-interaction-Designer*innen ein Format entwickelt haben, bei dem das Publikum den Lauf des Theaterstücks mit beeinflussen wird. Dafür benötigt das Publikum lediglich ein Smartphone. An vier Stellen kann das Publikum über eine eigens für das Stück entwickelte App zwischen zwei Optionen entscheiden, die daraufhin den Lauf des Stücks beeinflussen. Die Entscheidung wird per Mehrheitsprinzip gefällt und auf der Bühne digital wie analog dargestellt.
Am Ende stellt sich die Frage: Wird Medea vom Göttergericht in allen Anklagepunkte schuldig gesprochen?
Götterspeise & Mutterkuchen kann als Medea-Crashkurs angesehen werden mit der wichtigen Frage, wie unsere Gesellschaft in Zukunft Mütter definieren möchte.