Dieses Projekt, bestehend aus einer Dissertation (1) und künstlerischen Forschungslaboren (2), widmet sich non-hierarchischen Formen der Zusammenarbeit im Bereich Tanz–Performance. Zur theoretischen Analyse dient das Konzept des „Mit-Seins“ des Philosophen Jean-Luc Nancy (F), denn – statt einem Individualismus neoliberaler Ausrichtung – forcieren die untersuchten Projekte geteilte Autor:innenschaft. So basiert die Methode des „Reformulierens“ von „Artistwin Deufert + Plischke“ (D) auf einem gemeinsamen Arbeitsprozess jenseits verbaler Kommunikation: Eine (Tanz)Bewegung wird schriftlich festgehalten, danach Kolleg:innen gereicht, die ihrerseits daran weiterschreiben.
Die künstlerischen Forschungslabore (3) erkunden ebenfalls non-hierarchische Arbeitsprozesse: Einen Schritt hinter „Artistwin Deufert + Plischke“ ansetzend, welche den Tänzer:innen einst auch komplexe Arbeitsstrukturen vorgeschrieben hatten, erhalten die Mitwirkenden hier lediglich ein leeres Blatt Papier zur Entwicklung einer gemeinsamen Tanzsequenz.
Als Nächstes wird dieses Format zu einem Workshop für Asylwerber:innen ausgearbeitet: Das Schreiben in Stille birgt das Potenzial, Sprachbarrieren aufzulösen und Möglichkeiten eines gemeinsamen Mit-Seins abzuzirkeln.
(1) betreut von Prof. Dr. Sabeth Buchmann (Akademie der Bildenden Künste)
(2) mitwirkende Choreograf:innen: Gina Battistich, Julia Danzinger, Iris Julian, Rotraud Kern, Kerstin Kussmaul, u.v.m.
(3) „Open Ressource“: demnächst unter: www.iris-julian.com