fiber. werkstoff für feminismus und popkultur

fiber. werkstoff für feminismus und popkultur ist ein Magazin, das seit 2002 besteht und seit Sommer 2004 zweimal jährlich mit einem Umfang von 60–80 Seiten in einer Auflage von 800 Stück erscheint. Herausgegeben wird es von einem Kollektiv junger Frauen* in Wien. Erhältlich ist fiber in diversen Einrichtungen in Österreich und Deutschland und via Abo. Der Träger*verein ist nylon. Verein zur Förderung und Publikation feministischer Diskurse. Das Magazin fiber verbindet die Themen Feminismus und Popkultur und ist damit als Printmedium im deutschsprachigen Raum einzigartig. Das fibrige Lesepublikum weist eine hohe Blatt-Bindung auf. fiber. werkstoff für feminismus und popkultur bietet Berichte zu feministischer Theorie & Praxis, Cultural Studies, Musik, Kino und Fernsehen, Konsumkultur, Literatur, Kunst & Design, Comics, Internet/Netzkultur aus feministischer Perspektive sowie ausführliche Rezensionen zu aktuellen Büchern, Tonträgerinnen, Magazinen/Zeitschriften und Websites. fiber. werkstoff für feminismus und popkultur sich als (Medien-)Projekt, das in seinem Selbstverständnis Frauen* als Akteur_innen wahrnimmt und ihnen bewusst Präsenz verleiht. Wenn wir uns dabei auf den Begriff der geschlechtlichen Identität – in dem Falle „Frau“ – beziehen, ist uns klar, dass dieser Begriff von Ambivalenzen, Unschärfen, Widersprüchen und Uneindeutigkeiten durchzogen ist, wobei diese Unschärfen in unterschiedlichsten Formen sexueller bzw. geschlechtlicher Identität zum Ausdruck gebracht werden (können). Angesichts dieser Widersprüchlichkeiten versuchen wir sowohl subversive als auch aufbrechende Identitätskonzepte zu fördern. Selbstbehauptende und selbstbewusste Weiblichkeits*konzepte, die herkömmliche Geschlechterkonzeptionen unterwandern, sollen fokussiert und bewusst gestärkt werden. Positionierung und Kontextbewusstsein sind wichtig, aber alleine noch kein Garant für das Sichtbarmachen marginalisierter Gruppen und die Veränderung herrschender Verhältnisse. So gilt unser deklariertes Bestreben dem Sichtbarmachen des Verborgenen bzw. verborgen Gemachtem, sowie der Benennung des Vergessenen und Marginalisierten. fiber. werkstoff für feminismus und popkultur arbeitet an der Erweiterung des traditionellen Verständnisses von Kultur. Die Loslösung der Massenkultur von ihrem ausschließlich manipulativen Charakter gibt Gelegenheit popularkulturelle Phänomene aus einer feministischen Perspektive heraus neu zu lesen. Wir behandeln unter anderem die Relevanz massenkultureller Ereignisse und Phänomene, um die Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlechteridentitäten darzulegen. Die Beschäftigung mit Popkultur soll also nicht nur ein affirmatives Gegenübertreten bedeuten, vielmehr soll es durch eine kritische Beobachtung möglich sein, darin transportierte Werte einer grundlegenden Überprüfung zu unterziehen und gleichzeitig neue Bedeutungen zu schöpfen. fiber. werkstoff für feminismus und popkultur bietet Berichte, Analysen, Kommentare, Rezensionen und Kolumnen, die popkulturelle Phänomene betrachten und Geschlechterverhältnisse in popkulturellen Erscheinungen reflektieren. Zentral dabei sind die Auseinandersetzung mit Dominanzkulturen und Herrschaftsverhältnissen, die Erweiterung des traditionellen Verständnisses von Kultur sowie der Versuch, eine Lesart von Massenkultur jenseits ihres rein manipulativen Charakters zu etablieren. fiber. werkstoff für feminismus und popkultur verfolgt einen interdisziplinären Zugang zu den im Heft besprochenen Themen. Die Mittelseiten jeder Ausgabe namens „Harappa“ (japanisch für offenes, sich frei entwickelndes Feld) etwa bieten Künstlerinnen* Platz ihre Arbeit vorzustellen. Dies stellt einen Gegenpool zum textlichen Inhalt dar und ermöglicht die Präsentation des Schwerpunktthemas durch verschiedene Disziplinen und Ansätze. fiber. werkstoff für feminismus und popkultur setzt sich in Bearbeitung von Schwerpunktthemen wie etwa Mädchen, Körper, Konkurrenz/ Solidarität, Wut, Maschine, Mehrkampf oder Rausch mit Phänomenen der Popkultur auseinander.

fiber. werkstoff für feminismus und popkultur ist über die Jahre seines_ihres nunmehr sechsjährigen Bestehens weit über die Begrenzung vieler Zeitschriftenseiten hinausgewachsen. fiber ist mittlerweile ein Label, dass in der öffentlichen Wahrnehmung vieles vereint: Magazin, Veranstalter_in von Festen, Diskussionen und Workshops, Netzwerk, Kooperationspartner_in, Teilnehmer_in an Diskussionen, Symposien etc. Dabei wächst fiber nicht nur als Konzept oder Akteur_in, sondern auch als „Gruppe“. Das fiberKollektiv ist ein offenes und hat sich seither stets vergrößert und verändert. Dadurch wird es möglich, neue Kommunikationswege zu beschreiten, Vernetzung und Austausch zu erweitern, neue Impulse zu setzen. Eine Mitarbeit bei fiber ist auf vielfache Weise möglich und setzt keine so genannten „einschlägigen“ Erfahrungen voraus. Sie ist vorwiegend thematisch und politisch begründet. Das Interesse an und die Auseinandersetzung mit Feminismus und Popkultur sowie das Verständnis von konkreter und öffentlicher Praxis als politische Handlung und Akt der/zur Selbstermächtigung bilden den Motivationsrahmen „fiber zu haben“. Dass dabei alle Involvierten (Mitarbeiter_innen, Autor_innen, Künstler_innen …) ehrenamtlich für fiber arbeiten beweist auch, wie viel Herzblut in fiber steckt. fiber versteht Feminismus als umfassende Lebensweise und Praxis. Pop(ularkultur) begreift fiber als einen Ausdruck unserer Zeit. Die Verbindung zwischen Feminismus und Popkultur schafft eine Annäherung an die Lebenswelten junger Frauen* und, somit wird unserer Alltagspraxis Ausdruck verliehen. fiber untersucht kritisch die Ideen und Vorstellungen von Geschlechterverhältnissen in popkulturellen Erscheinungen, und versucht dieses Feld abseits traditioneller Lesearten neu interpretieren und nutzbar zu machen. In diesem Zusammenhang sind wir uns bewusst, dass Kommunikation ebenso wie Fragen zu feministisch-politischer Intervention und Engagement keineswegs auf das geschriebene und gesprochene Wort reduziert werden können, sondern in einem wesentlich weiteren Rahmen gefasst werden müssen. Aus diesem Grund legt das (Printmedien)Projekt fiber auch vermehrt Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bild und Text um unterschiedliche Ausdrucks- und Betrachtungsweisen zu unterstützen, zu produzieren und auszulösen. Ähnliches gilt auch für die Festveranstalter_in fiber, die neben einer „klassischen“ Party mit Live-Act und DJ_ane-Line die Bühne auch für Lesungen, Performances o.Ä. und die Leinwand für Visuals öffnet. Jede neu erschienene fiber-Ausgabe wird im Rahmen eines Festes vorgestellt. Weil die Zeitschrift in Wien herausgegeben wird, ist es ein besonderes Anliegen fiber-Feste nicht auf einen bestimmten Gemeindebezirk zu konzentrieren, sondern unterschiedliche Stadtteile und Orte zu bespielen. So sollen bewusst immer neue Räume für Begegnungen und Austausch entstehen bzw. geöffnet werden.

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fiber. werkstoff für feminismus und popkultur

fiber will insbesondere Frauen*, Queers* und Transpersonen* bewusst als Akteur_innen wahrnehmen, ihnen eine Stimme geben, ihnen im öffentlichen Raum Präsenz verleihen feministisches/queeres Gedankengut bekannt machen und Vernetzung, Austausch, Kommunikation und Interaktion fördern – und tut dies auf vielfache Weise.