Europäische Theaternacht 2011

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Logo, schwarzer Hintergrund, in der Mitte ein gelber Punkt, in dem 2 Masken erkennbar werden, eine lachende, eine weinende

2008 haben zwei Zagreber Kulturzentren, die „Europäische Theaternacht“ als Pilotprojekt initiiert. Bereits im Folgejahr konnte die Europäische Theaternacht auf ganz Kroatien ausgeweitet werden und 2010 nahmen auch die Länder Montenegro, Bosnien-Herzegowina und die Slowakei daran teil. In Kroatien wurden in 25 Städten bei 121 Programmangeboten 50.000 BesucherInnen gezählt. Das Ziel der Europäischen Theaternacht ist die Erschließung neuer Publikumsschichten und die Vernetzung der beteiligten Theater. Eine detaillierte Projektdarstellung (englisch) ist auf der Website der Theaternacht zu finden.

Das Wiener Projekt Europäische Theaternacht folgt einer kroatischen Initiative, Noć Kazalista, und fand am 19. November 2011 zum ersten Mal auch in Österreich statt. Es wurde initiiert, um ein Mal im Jahr einen ganzen Tag/Abend/Nacht lang gemeinsam die darstellenden Künste europaweit zu feiern. Denn die Idee der Europäischen Theaternacht ist es, einem möglichst großen Publikum möglichst viel Theater bei kostenlosem Eintritt oder im Rahmen von pay as you wish zu bieten. Das Event steht zwar unter einem gemeinsamen ideellen Motto, nämlich einem gemeinschaftlichen Europa, inhaltlich konnten und können alle teilnehmenden Theaterschaffenden ihre Programmpunkte aber selbst wählen.

In Wien beteiligten sich über 20 Theater der freien Szene vom renommierten Schauspielhaus bis hin zum charmanten Theater Brett mit unterschiedlichen Programmpunkten. Während viele Theater aus ihrem Repertoire spielten, boten andere bunte Querschnitte ihres Spielplans an, luden zu (Kindertheater-)Workshops ein, machten Proben öffentlich zugänglich oder boten einen Blick hinter die Kulissen im Rahmen von Theaterführungen. Viele Häuser waren bis auf den letzten Platz besetzt oder mussten BesucherInnen sogar zu einer Ausweichspielstätte schicken ob des großen Andrangs.

Das Anliegen der Europäischen Theaternacht ist es, einen demokratischen Zugang zur Kunst, in diesem Fall zur Darstellenden, zu ermöglichen. Also Theater für alle und jeden zu bieten, egal welchen Alters, ob mehr oder weniger theatererfahren, und das länderübergreifend. Weitere Ziele dieses Projektes liegen neben der Erschließung neuer Publikumsschichten in der Vernetzung der Theater und Kulturinitiativen auf nationaler und internationaler Ebene sowie in der Vermittlung des gesamteuropäischen Gedankens. Daneben hoffen wir, dass das Projekt innerhalb der nächsten Theaternächte weiter wachsen wird und uns ermöglicht, mit den anderen beteiligten Ländern auf unterschiedliche Weise zu partizipieren. Denn wir sehen als großes Ziel, die gesamteuropäische Vernetzung der Theaterschaffenden und den Austausch von Performances über den ganzen Kontinent. Auch die Dynamik im Sinne einer Bewegung vom Osten in den Westen Europas soll durch das Projekt explizit unterstützt werden.

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Verein Europäische Theaternacht

Clara Toth ist Germanistin und Theaterwissenschaftlerin, seit einigen Jahren ist sie als Lektorin bei der IG Kultur Österreich tätig, deren Radiosendung sie auch ko-moderiert. Bisher arbeitete sie u. a. an der Volksoper Wien, am Theater an der Wien, an der Oper Graz und den Salzburger Festspielen in unterschiedlichen Bereichen wie Regieassistenz, Dramaturgie und Produktion.

Rebecca Eder befindet sich derzeit im Abschluss ihres Diplomstudiums der Theater-, Film- und Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Klangkunst an der Universität Wien. In den letzten Jahren arbeitete sie als Regieassistentin im Bereich Kinder- und Jugendtheater.

Olivia Niklas ist Studentin der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien und arbeitete daneben bei der IG Freie Theaterarbeit.