Das Projekt ESTHER hat es sich zur Aufgabe gemacht, zukünftige Strategien und Modelle zu entwickeln, um kulturelle Werte, Werke und Identitäten, die während der Herrschaft der Nationalsozialisten und leider auch lange danach verfemt, verfolgt und unterdrückt worden sind, weiterhin zu vermitteln, bewahren und leben zu können. Namensgeberin des Projekts ist Esther Bauer, eine Holocaust-Zeitzeugin aus Hamburg, die nun in den USA lebt.
Um internationale Erinnerungsarbeit im europäischen Kontext nachhaltig zu betreiben, wird das Projekt durch Partner:innen unterschiedlicher europäischer Herkunft realisiert. Diese legen dabei gesteigerten Wert auf Möglichkeiten zur Realisierung in dem jeweiligen kulturellen Kontext ihrer eigenen Herkunft.
Im Zuge des Projekts werden zahlreiche Aktivitäten umgesetzt, die das gemeinsame Erinnern fördern und die europäische Identität v.a. auf kultureller Ebene stärken, wie beispielsweise eine Aufführung des Theaterstücks „Esther Leben“ durch österreichische, deutsche und finnische Schüler:innen in Schwerin, Helsinki und Wien.
Besonderen Eindruck machten auch zwei Konzerte, zum einen mit Jeremy Schonfeld – amerikanischer Singer/Songwriter und Sohn eines Auschwitz-Überlebenden –, der sich in seinen Songs mit der Vergangenheit seines Vaters auseinandersetzt. Zum anderen ein Konzert rund um den Klavierhumoristen Hermann Leopoldi, für das junge Komponisten Texte, die einst für Leopoldi geschrieben wurden, neu vertonten.
Darüber hinaus umfasst das Projekt zahlreiche internationale Veranstaltungen wie Symposien, Konzerte, Round Tables, Zeitzeug:innen -Gespräche, künstlerische und pädagogische Workshops und Ausstellungen, die sich mit der Verbreitung und Vermittlung kultureller Werke und Erzeugnisse, die dem Vergessen anheim fallen, über nationale Grenzen hinweg auseinandersetzen.