Diebstahl – nie wieder 13.3.1938

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Theateraktion auf der Mariahilfer Straße in Wien anlässlich 70 Jahre, als Hitler neue Gesetze für Österreich einführte. Deshalb fand diese Aktion am 13. März 2008 statt. Es ist eine Kritik an Österreichischen Regierung.
„Hitler“ trägt Blau-Orange und macht mit kurzen Sätzen Bemerkungen, was sich seit 70 Jahren in Österreich bzw. in Wien veränderte. Zugleich erzählt seine Geschichte, „[ … ] ich bin nach 70 Jahren nach Wien gekommen .Ihr hat meine Leiche niemals gefunden [ … ], ich bin mit meinen Anhänger nach Argentinien geflüchtet, wo ich mich zu einer Frau operieren ließ und einige Jahre noch gelebt habe. Dank eurer Wissenschaft hat man mich geklont wieder als Frau, aber meine Seele ist die gleiche geblieben. Ich werde Ordnung in Österreich machen … ab morgen regiere ich … niemand kann rein oder raus, so viele Ausländer sind hier … Jugend ab 30 Jahre bekommt keine Arbeit; also kann ich sie verbrennen, auch die alten nur nicht meine Anhänger … an jeder Ecke wohnt ein Nazi … freue mich … die Krankenkassa wird kein Defizit mehr haben … ihr hat die Konzentrationslager nicht zerstört, weil ihr hat gewusst, dass ich sie wieder brauche ..ihr hat die kleine Geschäfte zugrunde gerichtet; gut so das waren meistens Juden … .eure Regierung hat euch angelogen, mit dem Studium gebühr … bei mir wird es nicht sein … .ich will Kinder mit blauen Augen und blonden Haaren haben … keine Ausländer und Juden.. ab 1 April folgen die Deportationen … wir haben schon einige Adressen … es wird keine Arbeitslosigkeit in Österreich geben … Wien wird wieder blühen … die Kirche ist mir treu geblieben, mein Kirchensteuer nicht abgeschafft. … usw. Es ist verfilmt, nur wegen des Straßenlärms sind manche Aussagen nicht gut zu hören.

Aktion in einer U-Bahn am 19.12.2007 von der Pilgramgasse bis Schönbrunn
„Diebstahl“, gefilmt.
Drei Frauen stehen nebeneinander. Eine bemerkt, dass die andere Frau eine Geldbörse von der Manteltasche der anderen Frau rauszieht. Sie macht ihr aufmerksam, dass sie gerade bestohlen wurde. Es kommt zu einem „Kampf“ zwischen den beiden Frauen. Die Diebin beschimpft von Ausländer, die es bemerkte. Scharfe Wortwechseln zwischen der Diebin und Ausländerin. Im herrscht schreckliches Geschrei von den beiden. Die Leute, besonders die Männer mischen sich ein; wollen die Diebin zwingen, dass sie aussteigt und dass man die Polizei anruft. Gerade ruft eine Frau die Polizei. Die Ausländerin fragt die Leute, ob jemand auch bestohlen wurde, nur macht Aufmerksam, dass besonders von Weihnachten viele Diebe sei. Zum Schluss „packt“ die Diebin an Kragen: Jetzt steigen Sie aus“ Alle aussteigen/Schauspieler und Kameramänner/, aber auch drei Männer und die Frau , die die Polizei angerufen hatte. Ich erkläre es sei ein versteckte Theater, was sie auch der Polizei mitteilt. Trotzdem besonders ein älterer Mann ist total aufgeregt; glaubt an Theater in U-Bahn nicht und wir verlassen schnell die Station.

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Theater Antonin A/Jolanta Warpechowski

Theater Antonin A[rtaud] arbeitet seit Mai 2002 hauptsächlich auf der Straße, U-Bahn, Bahnhof, Lokalen, Geschäften und jetzt auch als versteckte Theater bei mimamusch (2008).
Die Aktionen sind sozialpolitisch und so realistisch dargestellt, dass das Publikum nicht ahnt, dass sich um ein Theater handelt. Unsere Ziel ist, aktuelle Ereignisse den Leuten vor Augen zu führen, das Selbstbewusstsein zu stärken und über manche Sachen die nicht sehr beachtet sind zu informieren. Bei jeder Aufführung mischen sich die Leute ein und ihre Kommentare abgeben. Manche entschuldigen sich für die Politiker, dass denen nicht bewusst sei, was in Österreich vorgeht.