Die Bedürfniszentrale

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Ein DJ-Pult mit einem DJ dahinter, davor eine Person, die sich mit dem Rücken zu den Betrachter:innen über das Pult beugt
Foto:
Björn Segschneider

Hast du Lust auf ungeschützte und elternfreie Freizeit? Du hast Stil, aber kein Geld für Kultur? Du willst dein Leben chillen, hast aber Assistenzmangel? Komm in die Bedürfniszentrale, hier herrscht #FreeFreizeit – selbstbestimmt und unbetreut! Du arbeitest in einer Tagesstruktur und verdienst dort durchschnittlich 65 Euro Taschengeld im Monat für acht Stunden täglich, fünf Tage die Woche? Wie sollst du damit deine Freizeit finanzieren? Oder das süße Nichtstun genießen? Freizeitassistent:innen, die dir dabei helfen, deine Freizeit selbstbestimmt zu erleben, sind in Wien Mangelware. In der Stadt gibt es zwar diverse Anbieter:innen für inklusive Freizeit, aber nicht überall, wo Inklusion draufsteht, ist auch Inklusion drin. Fremdorganisation statt Selbstorganisation und Überpädagogisierung statt real life – Vorsicht vor Mogelpackungen!

Die Bedürfniszentrale nimmt das liberale Verspechen der Inklusion beim Wort und stellt im Rahmen der WIENWOCHE deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt: Während andere an ihren After-Work-Drinks nippen, genießt du After-Tagesstruktur-Sundowner, -Turntables und -Massagen.

Die Bedürfniszentrale als Experimentierraum ist der Gegenangriff auf vorherrschende Formen inklusiver Freizeitpolitik: Hol dir dein Recht auf #FreeFreizeit, #FreeMassage, #FreeParty! Chillaxe nach der Tagesstruktur oder rave ab zu Beats von DJ AMOK und Co! Triff Freund:innen, Freaks, Nachbar:innen, Menschen, die behindert und nicht behindert werden, Migrant:innen u. v. m.

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PRO21

PRO21 holt Liebe, Sex und andere „behinderte“ Realitäten aus der Tabuzone: Geistig-behindert-Sein, gesellschaftlicher Widerstand und Aktivismus sollen einander nicht länger ausschließen.

Pro21 ist nicht Lebenshilfe, sondern Kampfassistenz.

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