Mithilfe von Fotografien, Interviews und Geschichten geben Julia Dragosits und Tobias Batik mit ihrem Buch Das Volk will es so. Über das Leben als „geistig abnormer Rechtsbrecher“ den Leser:innen die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von einer besonderen Form des Freiheitsentzuges zu machen – dem Maßnahmenvollzug. Die „Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher“ wird zusätzlich zur Haftstrafe der Angeklagten auf unbestimmte Zeit verhängt. Sie wird angeordnet, wenn zu befürchten ist, dass ein Mensch „unter dem Einfluss seiner geistigen oder seelischen Abartigkeit eine mit Strafe bedrohte Handlung mit schweren Folgen begehen werde“.
Dieses Buchprojekt schließt eine große Lücke. Die Tatsache, dass die Gesellschaft recht wenig über den österreichischen Strafvollzug weiß, hat die HerausgeberInnen motiviert, diese Lücke zu schließen und damit der Bevölkerung den Freiheitsentzug näher zu bringen. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass von den ehemaligen Häftlingen großes Interesse an dem Projekt bestand. Es existieren nur wenige Publikationen, in denen InsassInnen direkt zu Wort kommen. Zusätzlich umfasst der Band Beiträge von namhaften Journalist:nnen und Expert:innen. Das Buch soll ein Publikum erreichen, das an sozialen Themen interessiert ist und sich mit dem Freiheitsentzug auseinandersetzen möchte.