„Danke, man lebt!“ Kritische Liedermacher*innen der 70er-Jahre
Spätestens seit dem Tod von Sigi Maron ist es klar: Die Zeit drängt, die wichtigen politischen und kritischen Liedermacher:innen sind nicht mehr die Jüngsten, nicht mehr die Gesündesten. Sigi Marons Werk ist vergleichsweise gut dokumentiert, von den meisten anderen gibt es nur wenig, meist nur Schallplatten. Seit den 1970er-Jahren ist viel Wasser die Donau hinuntergeflossen, eine neue Generation hat ihre Liebe zum Wiener Dialekt entdeckt. Ihnen und den nächsten Generationen wollen wir die Pionier*innen, die kritischen Liedermacher:innen der 1970er-Jahre vorstellen und deren Erfahrungen und Werk zugänglich machen.
Seit Jänner 2020 gestalten wir eine monatliche Reihe mit Erzählkonzerten, einem Live-Format, in dem Ulli Fuchs mit den Liedermacher:innen über ihre Tätigkeit plaudert, diese live performen und die Zusammenhänge ihrer Lieder darlegen. Die Auftritte vor Publikum werden auf Video dokumentiert und stehen auf YouTube zur Verfügung. Das Rohmaterial wird im Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften fachgerecht archiviert. Darüber hinaus zeichnen wir Oral-History-Interviews auf, also „erzählte Lebensgeschichte(n)“ der Liedermacher:innen, durchforsten die Archivbestände und tragen in Privatbeständen befindliches Noten- und Textmaterial zusammen. Wir veröffentlichen auf unserer eigens kreierten Wiki-Seite Fotodokumente und Hintergrundtexte: als Archiv und zur Sammlung von Material, zum Editieren, Ergänzen und Kommentieren.