d.construction.site

Die d.construction.site versteht sich als Ort der Kommunikationsbeschaffung und Informationsweitergabe abseits der Mainstream-Medien und einer oberflächlich beschaffenen Popkultur. Die MitarbeiterInnen dieses Projektes betiteln sich selbst als „künstlerische und politische AktivistInnen“ und haben es sich zur Aufgabe gemacht politische Informationen in einem etwas anderen Design zu präsentieren. Künstlerische Formen werden politisiert, um anschließend im Kontext bestehender virtueller und realer Informationsketten präsentiert zu werden. Insbesondere in Österreich erscheint es uns wichtig einer kommerzialisierten, weitgehend reaktionären Medienlandschaft, die kaum subversive Elemente zulässt, entgegen zu wirken. Wir wollen existierende gesellschaftliche Widersprüche begegnen, auf sie hinweisen und reagieren, bzw. diese karikieren.

Wichtig ist für uns u.a. auch die Form der Zusammenarbeit, die sich von herkömmlichen durch und durch hierarchisierten Allerweltsstrukturen abheben soll. Die MitarbeiterInnen dieses Projektes arbeiten nicht nur mit verschiedenen Medien (Video, Musik, Graphik, Web …), sondern versuchen diese auch interdisziplinär zu verbinden und kombinieren. Die Idee zur d.construction.site lieferten bis vor kurzem unabhängig voneinander arbeitende AktivistInnen welche Dokumentationen, Reportagen, Filme, Visuals, Musik, Performances, interaktive Publikationen von politischen Inhalten produzierten. Gemeinsam war allen das Interesse, aber auch der Mangel an Produktionsorten, Werkzeugen, Know-how und Austausch der jeweiligen Erfahrungswerte, Publikationsorten und Outputs.

Deswegen gründetete sich Mitte dieses Jahres anlässlich der Berichterstattung rund um die Geschehnisse Ernst Kirchwegerhauses (kurz EKH), welches damals von einer akuten Räumung bedroht war, eine Plattform die es sich zur Aufgabe machte Informationen zu bündeln und über möglichst viele internationale Netzwerke an eine interessierte Öffentlichkeit zu transportieren. Das EKH scheint nun gerettet zu sein, aber trotzdem erscheint es uns wichtig diese Idee weiter zu verfolgen, da unserer Meinung nach viele politische und soziale Missstände thematisiert werden müssen. Die d.construction.site soll ein Ort der Kommunikation werden, eine Schnittstelle zwischen Subkultur und regulärer Kunst. Konkret wollen wir eine dafür notwendige unabhängige Infrastruktur einem politsch-künstlerischen Klientel zur Verfügung stellen, mit der Anforderung, dass die jeweiligen multimedialen Projekte „nonprofit“ einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein Raum dafür ist bereits gefunden, dieser befindet sich im EKH und wird voraussichtlich gemeinschaftlich mit anderen Gruppen und Projekten genutzt werden. Was fehlt ist, wie immer, das Equipment und die Mittel zur Instandhaltung. Weiteres ist es uns ein Anliegen, uns mit ähnlichen Projekten (z.B KanalB) zu vernetzen, bestehende Netzwerke auszubauen und neue überregionale Kontakte zu knüpfen. Dadurch soll ein gegenseitiger Wissenstransfer angeregt werden, welcher auf einer Do-It-Yourself-Basis konzeptionell verankert ist. Interne sowie öffentlich zugängliche Worksshops sollen das technische und inhaltliche Know-How intensivieren und erweitern. Zu guter Letzt soll dieses Projekt selbst einer Dynamik unterworfen sein, möglich wird das wenn der kreative Output von der d.construction.site an verschiedensten Orten im Rahmen von unterschiedlichsten Veranstaltungsreihen präsentiert wird.

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d.construction.site

Julia Kläring
*1978, Fotografin, Akademie der Bildenden Künste (Post-Konzeptuelle Kunst); Comix, Fotografie,
Grafik, Video, Performance

Nicole Szolga
*1978, Studium der Anthropologie/ Theaterwissenschaft;
Video, Visuelle Umsetzung von Audiomaterial, Authoring und Public Relation, Projektkoordination

Philipp Spichtinger
*1978, Studium der Publizistik/Politikwissenschaft;
Musiker und Label-Mitbetreiber, Veranstaltungstechnik, Öffentlichkeitsarbeit